Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Drehmaschine
Drehmaschine(früher Drehbank), eine Werkzeugmaschine für die spanende Formung rotationssymmetr. Werkstücke und zum Schneiden von Gewinden. Das D.-Bett trägt alle festen und bewegl. Teile. Im Spindelkasten ist die Arbeitsspindel gelagert; sie wird meist mithilfe eines Getriebes für mehrere Drehzahlen angetrieben. Das Werkstück wird in ein Spannfutter oder auf eine Planscheibe, die auf der Arbeitsspindel sitzt, eingespannt oder zw. zwei Spitzen, von denen die eine in der Arbeitsspindel, die andere im verschiebbaren Reitstock sitzt, gelagert. Lange Werkstücke werden durch Lünetten (Setzstücke, Stützlager) gegen Durchbiegen gesichert. Das Bearbeitungswerkzeug, der Drehmeißel (aus Stahl, Hartmetall, Diamant), wird in den auf dem D.-Bett gleitenden Support (Schlitten) eingespannt. Die Vorschubbewegung des Supports wird durch die Zugspindel bewirkt. Die Leitspindel vermittelt den Vorschub beim Gewindeschneiden. Die Universal-D. bietet sämtl. grundlegende Möglichkeiten der Drehbearbeitung. Für kurze Werkstücke mit großen Durchmessern wird die Plan-D. (Kopf-D.) eingesetzt. Sehr große, schwere Werkstücke werden auf der Karussell-D. bearbeitet. Die Revolver-D. trägt in einem drehbaren Revolverkopf mehrere Werkzeuge, die schnell nacheinander zum Eingriff gebracht werden können. Auf Drehautomaten können große Stückzahlen gleicher Teile vollautomatisch hergestellt werden (automatische Werkzeugmaschine), sie werden heute oftmals numerisch gesteuert (numerische Maschinensteuerung). Selbsttätig arbeitet die Nachform-D. (Kopier-D.), bei der ein Fühlstift an der Urform entlanggleitet und die Bewegungen des Werkzeugs steuert.
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