Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Donau
Donau(ungar. Duna, slowak., tschech. und russ. Dunaj, serb. Dunav, bulgar. Dunaw, rumän. Dunărea), zweitlängster Fluss Europas (nach der Wolga), 2 850 km (647 km in Dtl., davon 386 km schiffbar), Hauptzufluss des Schwarzen Meeres. Anliegerstaaten der D. sind Dtl., Österreich, die Slowakei, Ungarn, Serbien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien und die Ukraine. Die D. entspringt auf der Ostseite des südl. Schwarzwalds mit den Quellbächen Brigach und Breg, die sich bei Donaueschingen vereinigen. Bei Immendingen verliert sie durch Versickerung im klüftigen Kalk Wasser zur Radolfzeller Aach und damit zum Rhein. Sie durchbricht die Schwäbische Alb und fließt von Sigmaringen an zw. dem Alpenvorland (im S) sowie der Schwäb. und Fränk. Alb und dem Bayer. Wald (im N). Bei Passau verlässt sie Dtl., erreicht bei Krems das Tullner Feld, bei Wien das Wiener Becken und bei Preßburg das Kleine Ungar. Tiefland (Kisalföld). Nach ihrem Durchbruch durch das Ungar. Mittelgebirge durchfließt sie unterhalb von Budapest das Große Ungar. Tiefland (Alföld). Im Eisernen Tor durchbricht sie die Südkarpaten und das Serb. Erzgebirge, anschließend durchfließt sie das rumän. Tiefland (Walachei) in breiter, sumpf- und seenreicher Aue (Balta) am Rand der bulgar. Tafel und der Dobrudscha. Bei Galatz wendet sie sich nach Osten und mündet mit einem 4 300 km2 großen sumpfigen Delta und drei Hauptarmen, dem Kilija-(Chilia-), Sulina- und Sankt-Georgs-Arm, ins Schwarze Meer. Die wichtigsten Nebenflüsse sind von rechts: aus den Alpen Iller, Lech, Isar, Inn, Enns, Drau, Save, aus den Balkangebirgen Morawa, Isker; von links: Altmühl, Naab, Regen, die March aus Mähren, mehrere Karpatenflüsse, v. a. die Theiß mit ihren Zuflüssen, der Alt und kurz vor dem Delta Sereth und Pruth. Ihr Einzugsgebiet umfasst etwa 817 000 km2. Bei Passau ist die D. 200 m, bei Wien 300, bei Budapest 560 und bei Galatz 900 m breit.
Die D. ist eine wichtige Wasserstraße (über 2 500 km sind schiffbar); die Verbindung zur Nordsee stellt der Rhein-Main-Donau-Großschifffahrtsweg her; seit 1984 besteht durch den 64,2 km langen D.-Schwarzmeer-Kanal eine direkte Verbindung mit dem rumän. Hafen Constanţa.
Geschichte: Im 7. Jh. v. Chr. erschlossen die Griechen den Unterlauf der D., die sie Ister nannten. Später bildete der in Danubius umbenannte Fluss die Nordgrenze des Röm. Reiches. Völkerrechtlich ist die D. ein internationalisierter Fluss. Die Pariser Konferenz von 1865 betraute die Europ. D.-Kommission mit der Regelung und Überwachung des freien Schifffahrtverkehrs. Oberhalb von Galatz wurde die D. der Zuständigkeit der 1921 gegr. Internat. D.-Kommission unterstellt (bis 1940). Der heute geltenden Belgrader D.-Konvention von 1948 gehören die D.-Anrainerstaaten an, Dtl. nur mit Beobachterstatus.
▣ Literatur:
R. Kinzelbach. Biologie der D., hg. v. Stuttgart u. a. 1994.
⃟ Strömungen. Die D. in der Literatur, hg. vom Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich. Redaktion: R. Pintar. Linz 1994.
⃟ Margis, C.: D. Biographie eines Flusses. A. d. Ital. Neuausg. Wien 1996.
Donau(ungar. Duna, slowak., tschech. und russ. Dunaj, serb. Dunav, bulgar. Dunaw, rumän. Dunărea), zweitlängster Fluss Europas (nach der Wolga), 2 850 km (647 km in Dtl., davon 386 km schiffbar), Hauptzufluss des Schwarzen Meeres. Anliegerstaaten der D. sind Dtl., Österreich, die Slowakei, Ungarn, Serbien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien und die Ukraine. Die D. entspringt auf der Ostseite des südl. Schwarzwalds mit den Quellbächen Brigach und Breg, die sich bei Donaueschingen vereinigen. Bei Immendingen verliert sie durch Versickerung im klüftigen Kalk Wasser zur Radolfzeller Aach und damit zum Rhein. Sie durchbricht die Schwäbische Alb und fließt von Sigmaringen an zw. dem Alpenvorland (im S) sowie der Schwäb. und Fränk. Alb und dem Bayer. Wald (im N). Bei Passau verlässt sie Dtl., erreicht bei Krems das Tullner Feld, bei Wien das Wiener Becken und bei Preßburg das Kleine Ungar. Tiefland (Kisalföld). Nach ihrem Durchbruch durch das Ungar. Mittelgebirge durchfließt sie unterhalb von Budapest das Große Ungar. Tiefland (Alföld). Im Eisernen Tor durchbricht sie die Südkarpaten und das Serb. Erzgebirge, anschließend durchfließt sie das rumän. Tiefland (Walachei) in breiter, sumpf- und seenreicher Aue (Balta) am Rand der bulgar. Tafel und der Dobrudscha. Bei Galatz wendet sie sich nach Osten und mündet mit einem 4 300 km2 großen sumpfigen Delta und drei Hauptarmen, dem Kilija-(Chilia-), Sulina- und Sankt-Georgs-Arm, ins Schwarze Meer. Die wichtigsten Nebenflüsse sind von rechts: aus den Alpen Iller, Lech, Isar, Inn, Enns, Drau, Save, aus den Balkangebirgen Morawa, Isker; von links: Altmühl, Naab, Regen, die March aus Mähren, mehrere Karpatenflüsse, v. a. die Theiß mit ihren Zuflüssen, der Alt und kurz vor dem Delta Sereth und Pruth. Ihr Einzugsgebiet umfasst etwa 817 000 km2. Bei Passau ist die D. 200 m, bei Wien 300, bei Budapest 560 und bei Galatz 900 m breit.
Die D. ist eine wichtige Wasserstraße (über 2 500 km sind schiffbar); die Verbindung zur Nordsee stellt der Rhein-Main-Donau-Großschifffahrtsweg her; seit 1984 besteht durch den 64,2 km langen D.-Schwarzmeer-Kanal eine direkte Verbindung mit dem rumän. Hafen Constanţa.
Geschichte: Im 7. Jh. v. Chr. erschlossen die Griechen den Unterlauf der D., die sie Ister nannten. Später bildete der in Danubius umbenannte Fluss die Nordgrenze des Röm. Reiches. Völkerrechtlich ist die D. ein internationalisierter Fluss. Die Pariser Konferenz von 1865 betraute die Europ. D.-Kommission mit der Regelung und Überwachung des freien Schifffahrtverkehrs. Oberhalb von Galatz wurde die D. der Zuständigkeit der 1921 gegr. Internat. D.-Kommission unterstellt (bis 1940). Der heute geltenden Belgrader D.-Konvention von 1948 gehören die D.-Anrainerstaaten an, Dtl. nur mit Beobachterstatus.
▣ Literatur:
R. Kinzelbach. Biologie der D., hg. v. Stuttgart u. a. 1994.
⃟ Strömungen. Die D. in der Literatur, hg. vom Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich. Redaktion: R. Pintar. Linz 1994.
⃟ Margis, C.: D. Biographie eines Flusses. A. d. Ital. Neuausg. Wien 1996.