Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Dollar
Dọllar[aus dt. »Taler«] der, Währungseinheit der USA: 1 D. (US-$) = 100 Cents (c). Auch andere Länder bezeichnen ihre Währung als D., z. B. Australien, Kanada, Neuseeland, Simbabwe, Namibia. (Währung, Übersicht. Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch) - Der US-D. wurde 1792 als offizielles Zahlungsmittel mit fester Gold- und Silberparität eingeführt (1 US-$ = 24,057 g Silber bzw. 1,604 g Gold). 1900 wurde eine reine Goldwährung geschaffen. Nach vorübergehender Lösung vom Gold wurde der US-D. 1934 auf 0,888 g Gold abgewertet, was einem Preis von 35 US-$ pro Unze Gold für monetäre Zwecke entsprach. Weitere Abwertungen folgten 1971 (auf 0,819 g Gold) und 1973 (auf 0,737 g Gold).
Der US-D. wurde auf der Konferenz von Bretton Woods 1944 zur Leitwährung der westl. Welt erklärt, d. h., alle Mitgliedstaaten des Internat. Währungsfonds hatten grundsätzlich feste Gold- oder D.-Paritäten (D.-Standard). An der Frankfurter Devisenbörse wurde der US-D. am 10. 8. 1953 zum ersten Mal notiert (durchschnittl. jährlicher Kassa-Mittelkurs 1953: 4,200 DM für 1 US-$). Die Vorrangstellung des US-D. im Währungsaustausch beruhte auf der hohen Leistungsfähigkeit der amerikan. Wirtschaft und der starken Zahlungsbilanzposition der USA, die bis Mitte der 50er-Jahre von einem D.-Mangel der Schuldnerländer (D.-Lücke) begleitet wurde. Als Folge steigender Wettbewerbsfähigkeit, bes. der westeurop. Länder und Japans, sowie erhöhter Auslandsverpflichtungen der USA (wirtsch. und militär. Hilfe) verlor der US-D. jedoch im Laufe der 60er-Jahre an Stärke. Um eine weitere Schwächung des US-D. zu verhindern, wurde im März 1968 die Pflicht, den US-D. in Gold einzulösen, auf Zentralbanken eingeschränkt, was eine Spaltung des Goldpreises zur Folge hatte. Da die Goldabflüsse trotz dieser Maßnahme anhielten, hoben die USA am 15. 8. 1971 die Konvertibilität des US-D. in Gold auf. Im Rahmen einer vorläufigen Neufestsetzung der wichtigsten Währungsparitäten wurde im Dez. 1971 der US-D. schließlich abgewertet. Da seit März 1973 die Wechselkurse der Währungen der großen Ind.länder gegenüber dem US-D. frei schwanken (Floating), ist die Fixierung der Goldparität des US-D. nur noch fiktiv. Im internat. Zahlungsverkehr spielt er aber immer noch eine dominierende Rolle. Der Wechselkurs des US-D. (D.-Kurs) hat bes. an Börsen Leit- und Signalfunktion. Seine Entwicklung wird in engem Zusammenhang mit der Lage der Weltwirtschaft gesehen, v. a. bezogen auf international abgesprochene konjunktur- und währungspolit. Maßnahmen. - Im Außenhandel ist der US-$ die wichtigste Fakturierungswährung: Bei den meisten Außenhandelsgeschäften muss eine Zahlungsverpflichtung in D. beglichen werden (Dollarklausel).
▣ Literatur:
Zischka, A.: Der D. Glanz u. Elend der Weltwährung. München 31995.
Dọllar[aus dt. »Taler«] der, Währungseinheit der USA: 1 D. (US-$) = 100 Cents (c). Auch andere Länder bezeichnen ihre Währung als D., z. B. Australien, Kanada, Neuseeland, Simbabwe, Namibia. (Währung, Übersicht. Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch) - Der US-D. wurde 1792 als offizielles Zahlungsmittel mit fester Gold- und Silberparität eingeführt (1 US-$ = 24,057 g Silber bzw. 1,604 g Gold). 1900 wurde eine reine Goldwährung geschaffen. Nach vorübergehender Lösung vom Gold wurde der US-D. 1934 auf 0,888 g Gold abgewertet, was einem Preis von 35 US-$ pro Unze Gold für monetäre Zwecke entsprach. Weitere Abwertungen folgten 1971 (auf 0,819 g Gold) und 1973 (auf 0,737 g Gold).
Der US-D. wurde auf der Konferenz von Bretton Woods 1944 zur Leitwährung der westl. Welt erklärt, d. h., alle Mitgliedstaaten des Internat. Währungsfonds hatten grundsätzlich feste Gold- oder D.-Paritäten (D.-Standard). An der Frankfurter Devisenbörse wurde der US-D. am 10. 8. 1953 zum ersten Mal notiert (durchschnittl. jährlicher Kassa-Mittelkurs 1953: 4,200 DM für 1 US-$). Die Vorrangstellung des US-D. im Währungsaustausch beruhte auf der hohen Leistungsfähigkeit der amerikan. Wirtschaft und der starken Zahlungsbilanzposition der USA, die bis Mitte der 50er-Jahre von einem D.-Mangel der Schuldnerländer (D.-Lücke) begleitet wurde. Als Folge steigender Wettbewerbsfähigkeit, bes. der westeurop. Länder und Japans, sowie erhöhter Auslandsverpflichtungen der USA (wirtsch. und militär. Hilfe) verlor der US-D. jedoch im Laufe der 60er-Jahre an Stärke. Um eine weitere Schwächung des US-D. zu verhindern, wurde im März 1968 die Pflicht, den US-D. in Gold einzulösen, auf Zentralbanken eingeschränkt, was eine Spaltung des Goldpreises zur Folge hatte. Da die Goldabflüsse trotz dieser Maßnahme anhielten, hoben die USA am 15. 8. 1971 die Konvertibilität des US-D. in Gold auf. Im Rahmen einer vorläufigen Neufestsetzung der wichtigsten Währungsparitäten wurde im Dez. 1971 der US-D. schließlich abgewertet. Da seit März 1973 die Wechselkurse der Währungen der großen Ind.länder gegenüber dem US-D. frei schwanken (Floating), ist die Fixierung der Goldparität des US-D. nur noch fiktiv. Im internat. Zahlungsverkehr spielt er aber immer noch eine dominierende Rolle. Der Wechselkurs des US-D. (D.-Kurs) hat bes. an Börsen Leit- und Signalfunktion. Seine Entwicklung wird in engem Zusammenhang mit der Lage der Weltwirtschaft gesehen, v. a. bezogen auf international abgesprochene konjunktur- und währungspolit. Maßnahmen. - Im Außenhandel ist der US-$ die wichtigste Fakturierungswährung: Bei den meisten Außenhandelsgeschäften muss eine Zahlungsverpflichtung in D. beglichen werden (Dollarklausel).
▣ Literatur:
Zischka, A.: Der D. Glanz u. Elend der Weltwährung. München 31995.