Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Dohm
Dohm, Hedwig, Philosophin, * Berlin 20. 9. 1831, ✝ ebd. 1. 7. 1919. Bezug nehmend auf J. S. Mills These, dass die Frau den Zweck ihres Daseins in sich selbst habe, suchte D. die tradierten Vorurteile über die »Bestimmung der Frau«, die Polaritätstheorie, wonach Frau und Mann »von Natur aus« völlig verschiedene Wesen seien, die sich gegenseitig ergänzen, als Ideologie und Ausdruck rein egoistischer männl. Interessen zu entlarven: Die Geschlechter, wie sie vorkommen, seien das Produkt der patriarchalen sozialen Verhältnisse.
Werke: Die wiss. Emancipation der Frau (1874, Nachdr. 1977); Der Frauen Natur und Recht. Zur Frauenlage (1876, Nachdr. 1986).
Literatur:
Pailer, G.: Schreibe, die du bist. Die Gestaltung weibl. »Autorschaft« im erzähler. Werk H. D.s. Pfaffenweiler 1994.
Brandt, H.: »Die Menschenrechte haben kein Geschlecht«. Die Lebensgeschichte der H. D. Weinheim 11.-13. Tsd., 31995.
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