Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Dnjestr-Region
Dnjẹstr-Region (Transnistrien, amtl. Transnistr. Moldaurepublik), Region in der Rep. Moldawien, zw. Dnjestr und der moldawisch-ukrain. Grenze, rd. 6 000 km2. Die Mehrheit der 700 000 Ew. sind Russen und Ukrainer, etwa 40 % sind Moldawier. Hptst. ist Tiraspol.
Das Gebiet war seit dem Zweiten Weltkrieg zum industriellen Schwerpunkt der damaligen Moldauischen SSR ausgebaut worden; v. a. von Russen kontrollierte Rüstungsbetriebe bestimmen das Bild.
Geschichte: Auf dem schmalen Gebietsstreifen am östl. Ufer des Dnjestr errichtete die UdSSR 1924 die Moldauische ASSR, die bis 1940 zur Ukraine, dann zur Moldauischen SSR gehörte. Als sich diese Ende August 1991 als Republik Moldawien für unabhängig erklärte (unter Ankündigung einer langfristig vorgesehenen Vereinigung mit Rumänien) und u. a. das Rumänische zur Staatssprache erheben wollte, rief die russ. und ukrain. Bev.-Mehrheit der D.-R. am 2. 9. 1991 in Tiraspol die Dnjestr-Republik aus. Anschließende (1991-92) bürgerkriegsähnl. Kämpfe zw. Polizeieinheiten und Milizen der moldaw. Regierung und aufständ. russisch-ukrain. Milizen beendete 1992 die in Tiraspol stationierte russ. 14. Armee unter General A. Lebed. Nach einem Friedensabkommen (1992), das der D.-R. Autonomie gewährt, wurde dort eine Friedenstruppe aus russ. und moldaw. Soldaten stationiert.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Dnjestr-Region