Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Dmitri
Dmịtri(Demetrius), russ. Fürsten:
1) Dimitri Iwạnowitsch Donskoi, Großfürst von Moskau (seit 1359), * 12. 10. 1350, ✝ 19. 5. 1389; stärkte die Macht Moskaus und besiegte an der Spitze fast aller russ. Fürstentümer 1380 die Tataren auf dem »Schnepfenfeld« (Kulikowo pole) am Don (daher sein Beiname).
2) Dimitri Iwạnowitsch, der jüngste Sohn des Zaren Iwan IV., des Schrecklichen, * 19. 10. 1582, ✝ Uglitsch (Gebiet Jaroslawl) 15. 5. 1591; kam unter ungeklärten Umständen ums Leben (möglicherweise auf Befehl Boris Godunows ermordet); wurde 1606 von der russ. Kirche heilig gesprochen. Die damals verbreitete Ansicht, ein anderer sei an seiner Stelle gestorben, ermöglichte das Auftreten mehrerer falscher D.: Pseudodemetrius I., angeblich der entlaufene Mönch Grigori Otrepjew, bekämpfte mit poln. Unterstützung Boris Godunow, bestieg 1605 den Thron, rief aber durch seine Vermählung mit der kath. Polin Maria Mniszech einen Aufstand hervor und wurde 1606 ermordet. Pseudodemetrius II., der »Betrüger von Tuschino« (ermordet 1610) und Pseudodemetrius III. (1611/12) waren nur Werkzeuge poln. Politiker und russ. Abenteurer. - Das Schicksal des ersten falschen D. behandelten u. a. Schiller (1805) und Hebbel (1863). Die Krisenzeit nach dem Tod D.s bearbeitete A. S. Puschkin in seinem Versdrama »Boris Godunow« (1815); danach Oper (1874) von M. P. Mussorgski.
Dmịtri(Demetrius), russ. Fürsten:
1) Dimitri Iwạnowitsch Donskoi, Großfürst von Moskau (seit 1359), * 12. 10. 1350, ✝ 19. 5. 1389; stärkte die Macht Moskaus und besiegte an der Spitze fast aller russ. Fürstentümer 1380 die Tataren auf dem »Schnepfenfeld« (Kulikowo pole) am Don (daher sein Beiname).
2) Dimitri Iwạnowitsch, der jüngste Sohn des Zaren Iwan IV., des Schrecklichen, * 19. 10. 1582, ✝ Uglitsch (Gebiet Jaroslawl) 15. 5. 1591; kam unter ungeklärten Umständen ums Leben (möglicherweise auf Befehl Boris Godunows ermordet); wurde 1606 von der russ. Kirche heilig gesprochen. Die damals verbreitete Ansicht, ein anderer sei an seiner Stelle gestorben, ermöglichte das Auftreten mehrerer falscher D.: Pseudodemetrius I., angeblich der entlaufene Mönch Grigori Otrepjew, bekämpfte mit poln. Unterstützung Boris Godunow, bestieg 1605 den Thron, rief aber durch seine Vermählung mit der kath. Polin Maria Mniszech einen Aufstand hervor und wurde 1606 ermordet. Pseudodemetrius II., der »Betrüger von Tuschino« (ermordet 1610) und Pseudodemetrius III. (1611/12) waren nur Werkzeuge poln. Politiker und russ. Abenteurer. - Das Schicksal des ersten falschen D. behandelten u. a. Schiller (1805) und Hebbel (1863). Die Krisenzeit nach dem Tod D.s bearbeitete A. S. Puschkin in seinem Versdrama »Boris Godunow« (1815); danach Oper (1874) von M. P. Mussorgski.