Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Diphtherie
Diphtherie[grch.] die (volkstümlich: Bräune, Halsbräune, Rachenbräune), meldepflichtige akute Infektionskrankheit, die in Nase, Rachen oder Kehlkopf fest haftende Beläge bildet und durch tox. Auswirkungen auf den Gesamtorganismus gekennzeichnet ist; tritt vorwiegend im Kindesalter auf. D.-Bakterien (Corynebacterium diphtheriae) werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 7 Tage. Bei Kehlkopf-D. können die bis in die Luftröhre reichenden Membranen zum Tod durch Ersticken führen, wenn nicht schnelle Hilfe durch Luftröhrenschnitt oder Intubation erfolgt. Die Auswirkungen des Bakteriengiftes (Toxin) machen sich am Kreislauf (kleiner, schneller Puls, Blutdruckabfall; in schweren Fällen Kreislaufschock), am Herzmuskel (Herzrhythmusstörungen, akute Herzschwäche) und am Nervensystem (Lähmungen peripherer Nerven) bemerkbar. Bei der Behandlung ist die möglichst sofortige Gabe von Heilserum entscheidend, das durch Antitoxine (nur) das Bakteriengift neutralisiert; zusätzlich wird Penicillin verabreicht. Der Vorbeugung dienen Schutzimpfungen mit D.-Toxoid (entgiftetes Toxin).
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