Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Dioxine
Dioxine[grch.], stark giftige organ. Substanzen, die sich vom Dioxin, einer hypothet. heterozykl. Verbindung, ableiten. D. entstehen bei Verbrennung von Kohlenstoff- und Chlor- oder anderen Halogenverbindungen bei Temperaturen zw. 300 und 600 ºC; sie gelangen mit Rauchgasen, Verbrennungs- und Produktionsrückständen in die Umwelt. Am giftigsten ist das als Sevesogift bekannt gewordene 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin (kurz TCDD), die im Tierversuch stärkste bekannte Krebs erzeugende Substanz. TCDD ist wie viele Chlorkohlenwasserstoffe chemisch und thermisch äußerst beständig und wird auch biochemisch praktisch nicht abgebaut. Die Entsorgung ist durch Verbrennung in Spezialanlagen bei über 1 200 ºC und ausreichender Brenndauer möglich. In Dtl. ist seit 1990 (17. Bundesimmissionsschutz-VO) für die D.-Emission aus Müllverbrennungsneuanlagen ein Grenzwert von 0,1 ng/m3 festgelegt.
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