Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Dieselmotor
Dieselmotor,der von R. Diesel erfundene Verbrennungsmotor. Im Zylinder wird Luft durch den Kolben so hoch verdichtet (30-55 bar) und erhitzt (700-900 ºC), dass sich der von der Einspritzpumpe geförderte und durch die Einspritzdüse eingespritzte Dieselkraftstoff entzündet (Selbstzündung). Dadurch steigen Druck und Temperatur im Brennraum, der Kolben wird nach unten getrieben und leistet Arbeit.
Man unterscheidet versch. Gemischbildungsverfahren: Beim Direkteinspritzverfahren wird der Kraftstoff direkt in den Brennraum gespritzt. Beim Vor- und beim Wirbelkammerverfahren (mit unterteiltem Brennraum) wird der Kraftstoff in eine Kammer, in der er sich entzündet, gespritzt und von da in den Hauptbrennraum geblasen, wo er vollständig verbrennt. In der Wirbelkammer bildet sich durch tangentiales Einströmen ein Luftwirbel aus. Beim Vorkammerverfahren ist dies nicht notwendig. Bei schlechter Verbrennung ergibt sich Ruß im Abgas. Die Ruß- oder Rauchgrenze bestimmt die Leistungsgrenze des D. Die Leistung kann durch Aufladung, insbesondere durch ladeluftgekühlte Abgasturboaufladung, erheblich gesteigert werden. Für Schwerlastwagen wurden sog. LEV-Modelle entwickelt (LEV: Abk. für engl. low emission vehicle), die darüber hinaus mit speziell gestalteten Brennräumen, höheren Einspritzdrücken, Kraftstoffdispersion durch Mehrlochdüsen u. a. arbeiten. Gleichzeitig wurden durch innermotor. Maßnahmen die Geräuschemissionen vermindert. Um den Rußanteil im Abgas zu reduzieren, werden Rußfilter eingebaut. - Wegen hoher Verdichtung ist der D. die Wärmekraftmaschine mit dem höchsten therm. Wirkungsgrad. Der D. arbeitet meist als Viertaktmotor, sehr kleine und sehr große D. als Zweitaktmotoren. Große und mittlere D. dienen zur Krafterzeugung in Kraftwerken, Schiffen, Lokomotiven, Triebwagen; mittlere und kleine D. bei Kraftfahrzeugen (zwar höheres Leistungsgewicht als der Ottomotor, aber geringer Kraftstoffverbrauch, längere Lebensdauer), Schleppern, Bau- und Landmaschinen. (Vielstoffmotor)
▣ Literatur:
Reuss, H.-J.: Hundert Jahre D. Ideen, Patente, Lizenzen, Verbreitung. Stuttgart 1993.
Dieselmotor,der von R. Diesel erfundene Verbrennungsmotor. Im Zylinder wird Luft durch den Kolben so hoch verdichtet (30-55 bar) und erhitzt (700-900 ºC), dass sich der von der Einspritzpumpe geförderte und durch die Einspritzdüse eingespritzte Dieselkraftstoff entzündet (Selbstzündung). Dadurch steigen Druck und Temperatur im Brennraum, der Kolben wird nach unten getrieben und leistet Arbeit.
Man unterscheidet versch. Gemischbildungsverfahren: Beim Direkteinspritzverfahren wird der Kraftstoff direkt in den Brennraum gespritzt. Beim Vor- und beim Wirbelkammerverfahren (mit unterteiltem Brennraum) wird der Kraftstoff in eine Kammer, in der er sich entzündet, gespritzt und von da in den Hauptbrennraum geblasen, wo er vollständig verbrennt. In der Wirbelkammer bildet sich durch tangentiales Einströmen ein Luftwirbel aus. Beim Vorkammerverfahren ist dies nicht notwendig. Bei schlechter Verbrennung ergibt sich Ruß im Abgas. Die Ruß- oder Rauchgrenze bestimmt die Leistungsgrenze des D. Die Leistung kann durch Aufladung, insbesondere durch ladeluftgekühlte Abgasturboaufladung, erheblich gesteigert werden. Für Schwerlastwagen wurden sog. LEV-Modelle entwickelt (LEV: Abk. für engl. low emission vehicle), die darüber hinaus mit speziell gestalteten Brennräumen, höheren Einspritzdrücken, Kraftstoffdispersion durch Mehrlochdüsen u. a. arbeiten. Gleichzeitig wurden durch innermotor. Maßnahmen die Geräuschemissionen vermindert. Um den Rußanteil im Abgas zu reduzieren, werden Rußfilter eingebaut. - Wegen hoher Verdichtung ist der D. die Wärmekraftmaschine mit dem höchsten therm. Wirkungsgrad. Der D. arbeitet meist als Viertaktmotor, sehr kleine und sehr große D. als Zweitaktmotoren. Große und mittlere D. dienen zur Krafterzeugung in Kraftwerken, Schiffen, Lokomotiven, Triebwagen; mittlere und kleine D. bei Kraftfahrzeugen (zwar höheres Leistungsgewicht als der Ottomotor, aber geringer Kraftstoffverbrauch, längere Lebensdauer), Schleppern, Bau- und Landmaschinen. (Vielstoffmotor)
▣ Literatur:
Reuss, H.-J.: Hundert Jahre D. Ideen, Patente, Lizenzen, Verbreitung. Stuttgart 1993.