Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Dientzenhofer
Dientzenhofer,bayer. Baumeisterfamilie des 17./18. Jh., tätig in Böhmen und Franken.
1) Christoph, * Sankt Margarethen (heute zu Brannenburg, Kr. Rosenheim) 7. 7. 1655, ✝ Prag 20. 6. 1722, Bruder von 2), 3) und 4); übernahm von G. Guarini die Technik der einander durchschneidenden Gewölbe mit sphärisch gekrümmten Gurten: Langhaus und Fassade von St. Nikolaus auf der Kleinseite in Prag (1703-11); Klosterkirche Břevnov bei Prag (1709-15).
2) Georg, * Aibling (heute Bad Aibling) 1643, ✝ Waldsassen 2. 2. 1689, Bruder von 1), 3) und 4), Vater von 5); baute die Wallfahrtskirche »Kappel« bei Waldsassen über symbol. Dreipassgrundriss (1684-89).
3) Johann, * Sankt Margarethen (heute zu Brannenburg, Kr. Rosenheim) 25. 5. 1665, ✝ Bamberg 20. 7. 1726, Bruder von 1), 2) und 4); errichtete den Dom in Fulda (1704-12) und die Klosterkirche Banz (1709-19).
4) Johann Leonhard, * Sankt Margarethen (heute zu Brannenburg, Kr. Rosenheim) 20. 2. 1660, ✝ Bamberg 26. 11. 1707, Bruder von 1), 2) und 3); baute u. a. die neue Residenz (1695-1703) und St. Michael (1697-1712) in Bamberg.
5) Kilian Ignaz, * Prag 1. 9. 1689, ✝ ebd. 18. 12. 1751, Sohn und Schüler von 1); schuf v. a. Kirchenbauten, in denen er Lang- und Zentralbau zu reich bewegten Raumwirkungen verschmolz (Kirchen in Prag, u. a. Vollendung von St. Nikolaus).
Literatur:
H. G. Franz. Die D. Ein bayerisches Baumeistergeschlecht in Böhmen u. Franken, bearb. v. München 1991.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Dientzenhofer