Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Diderot
Diderot[di'dro], Denis, frz. Schriftsteller und Philosoph, * Langres 5. 10. 1713, ✝ Paris 31. 7. 1784; bed. Vertreter der frz. Aufklärung; nach Besuch einer Jesuitenschule Studien in Paris; begann mit Übersetzungen aus dem Englischen und mit philosoph. Schriften (»Philosoph. Gedanken«, 1746), arbeitete 1751-72, z. T. zusammen mit J. Le Rond d'Alembert, als Herausgeber und Autor der »Encyclopédie« (Enzyklopädisten). Mit seinen philosoph. Traktaten und Dialogen trug er zur Überwindung des erstarrten rationalist. Weltbildes der Frühaufklärung bei (»Gedanken zur Interpretation der Natur«, 1754); in ihnen verbinden sich deist. und empirist., skeptizist., materialist. und atheist. Positionen. Sein belletrist. Werk vermittelt aufklärer. Kritik an Kirche und Gesellschaft durch publikumswirksame Stoffe (»Die Nonne«, R., hg. 1796); in der Erzählung »Rameaus Neffe« (Original hg. 1891) entwirft er ein Bild der korrupten Gesellschaft des Ancien Régime. In seinem Roman »Jakob und sein Herr« (hg. 1796) verbinden sich Zeit- und Gesellschaftskritik mit neuen erzähltechn. Perspektiven. Auf dem Theater entwickelte er die Form der »Comédie larmoyante« zum bürgerl. Trauerspiel weiter: »Der Hausvater« (1758, dt. von G. E. Lessing, 1760). D. schrieb auch Kunstkritiken (»Salons«, 1759-81). Viele seiner Werke wurden zunächst nur handschriftlich oder anonym verbreitet und erschienen erst nach der Frz. Revolution in Buchausgaben.
▣ Literatur:
Stackelberg, J. von: D. Eine Einführung. München u. a. 1983.
⃟ Lepape, P.: D. D. Eine Biographie. A. d. Frz. Frankfurt am Main u. a. 1994.
Diderot[di'dro], Denis, frz. Schriftsteller und Philosoph, * Langres 5. 10. 1713, ✝ Paris 31. 7. 1784; bed. Vertreter der frz. Aufklärung; nach Besuch einer Jesuitenschule Studien in Paris; begann mit Übersetzungen aus dem Englischen und mit philosoph. Schriften (»Philosoph. Gedanken«, 1746), arbeitete 1751-72, z. T. zusammen mit J. Le Rond d'Alembert, als Herausgeber und Autor der »Encyclopédie« (Enzyklopädisten). Mit seinen philosoph. Traktaten und Dialogen trug er zur Überwindung des erstarrten rationalist. Weltbildes der Frühaufklärung bei (»Gedanken zur Interpretation der Natur«, 1754); in ihnen verbinden sich deist. und empirist., skeptizist., materialist. und atheist. Positionen. Sein belletrist. Werk vermittelt aufklärer. Kritik an Kirche und Gesellschaft durch publikumswirksame Stoffe (»Die Nonne«, R., hg. 1796); in der Erzählung »Rameaus Neffe« (Original hg. 1891) entwirft er ein Bild der korrupten Gesellschaft des Ancien Régime. In seinem Roman »Jakob und sein Herr« (hg. 1796) verbinden sich Zeit- und Gesellschaftskritik mit neuen erzähltechn. Perspektiven. Auf dem Theater entwickelte er die Form der »Comédie larmoyante« zum bürgerl. Trauerspiel weiter: »Der Hausvater« (1758, dt. von G. E. Lessing, 1760). D. schrieb auch Kunstkritiken (»Salons«, 1759-81). Viele seiner Werke wurden zunächst nur handschriftlich oder anonym verbreitet und erschienen erst nach der Frz. Revolution in Buchausgaben.
▣ Literatur:
Stackelberg, J. von: D. Eine Einführung. München u. a. 1983.
⃟ Lepape, P.: D. D. Eine Biographie. A. d. Frz. Frankfurt am Main u. a. 1994.