Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Deutsches Elektronen-Synchrotron
Deutsches Elektronen-Synchrotron, Abk. DESY, Stiftung der Bundesrep. Dtl. und der Hansestadt Hamburg, am 18. 12. 1959 errichtete Großforschungseinrichtung für Elementarteilchen- und Hochenergiephysik und Name des 1964 in Betrieb genommenen 7-GeV-Elektronen-Synchrotrons. 1974 wurde das Doppelspeicherringsystem DORIS, 1978 die Positron-Elektron-Tandem-Ringbeschleuniger-Anlage PETRA (∅ 734 m) fertig gestellt. In beiden Speicherringen werden in entgegengesetzter Richtung umlaufende Elektronen und Positronen gleicher Energie (bei DORIS max. jeweils 5 GeV, bei PETRA 2×23,5 GeV) in den Wechselwirkungszonen aufeinander geschossen und durch Elektron-Positron-Vernichtung neue Teilchen erzeugt. Die zur experimentellen Überprüfung von Theorien zur Vereinigung der unterschiedl. Wechselwirkungen benötigten höheren Energien werden mit der 1990 fertig gestellten Elektron-Proton-Speicherringanlage HERA (Abk. für Hadron-Elektron-Ring-Anlage) erzielt; sie ist die erste (und derzeit einzige) Anlage, in der man Partikel unterschiedl. Art speichern und miteinander kollidieren lassen kann. Sie besteht aus zwei Speicherringen mit über 6,3 km Umfang, in denen Protonen auf 820 GeV und Elektronen auf 30 GeV beschleunigt werden können, sodass Schwerpunktsenergien von etwa 380 GeV zur Verfügung stehen. - Außerdem umfasst das DESY zahlr. Strahlen- und Teilchendetektorsysteme sowie seit 1980 das Hamburger Synchrotronstrahlungs-Laboratorium HASYLAB. 1992 wurde das frühere Institut für Hochenergiephysik der DDR in Zeuthen an das DESY angegliedert.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Deutsches Elektronen-Synchrotron