Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Deutsche Christen
Deutsche Christen,Abk. DC, Bewegung, die die »Gleichschaltung« der evang. Kirche mit dem Dritten Reich zum Ziel hatte. Als organisierte Bewegung (Kirchenbewegung DC, von S. Leffler, * 1900, ✝ 1983, und J. Leutheuser, * 1900, ✝ 1942, gegründet) trat sie bereits 1927 in Thüringen in Erscheinung. 1932 bildete sich in Preußen unter der Führung des Berliner Pfarrers J. Hossenfelder (* 1899, ✝ 1976) mit Unterstützung der preuß. NSDAP unter Berufung auf den »Geist der Frontsoldaten« die Glaubensbewegung DC. Sie fand v. a. deshalb starke Verbreitung, weil sie den volksmissionar. Aspekt stark betonte und die Forderung des »positiven Christentums« im Parteiprogramm für sich in Anspruch nehmen konnte. Die massive Unterstützung der NSDAP brachte den DC bei den Kirchenwahlen am 23. 7. 1933 in fast allen kirchl. Gremien die Mehrheit, die sie v. a. zur Besetzung der Ämter in den kirchl. Dienststellen nutzten. Die Aufnahme von sog. Nichtariern in die Gemeinde wurde ausgeschlossen. Nach 1933 formierte sich, zumal sich die NSDAP zunehmend von den DC löste, in den intakten Kirchen und Gemeinden (Bekennende Kirche) immer mehr der Widerstand, bis schließlich die DC in den Hintergrund traten und die offizielle Kirche faktisch vom Staat dirigiert wurde (Finanzausschüsse). Mit dem Untergang des Dritten Reiches fanden auch die DC ihr Ende.
▣ Literatur:
Sonne, H.-J.: Die polit. Theologie der D. C. Göttingen 1982.
⃟ Christl. Antijudaismus u. Antisemitismus. Theolog. u. kirchl. Programme dt. Christen, hg. v. L. Siegele-Wenschkewitz. Frankfurt am Main 1994.
Deutsche Christen,Abk. DC, Bewegung, die die »Gleichschaltung« der evang. Kirche mit dem Dritten Reich zum Ziel hatte. Als organisierte Bewegung (Kirchenbewegung DC, von S. Leffler, * 1900, ✝ 1983, und J. Leutheuser, * 1900, ✝ 1942, gegründet) trat sie bereits 1927 in Thüringen in Erscheinung. 1932 bildete sich in Preußen unter der Führung des Berliner Pfarrers J. Hossenfelder (* 1899, ✝ 1976) mit Unterstützung der preuß. NSDAP unter Berufung auf den »Geist der Frontsoldaten« die Glaubensbewegung DC. Sie fand v. a. deshalb starke Verbreitung, weil sie den volksmissionar. Aspekt stark betonte und die Forderung des »positiven Christentums« im Parteiprogramm für sich in Anspruch nehmen konnte. Die massive Unterstützung der NSDAP brachte den DC bei den Kirchenwahlen am 23. 7. 1933 in fast allen kirchl. Gremien die Mehrheit, die sie v. a. zur Besetzung der Ämter in den kirchl. Dienststellen nutzten. Die Aufnahme von sog. Nichtariern in die Gemeinde wurde ausgeschlossen. Nach 1933 formierte sich, zumal sich die NSDAP zunehmend von den DC löste, in den intakten Kirchen und Gemeinden (Bekennende Kirche) immer mehr der Widerstand, bis schließlich die DC in den Hintergrund traten und die offizielle Kirche faktisch vom Staat dirigiert wurde (Finanzausschüsse). Mit dem Untergang des Dritten Reiches fanden auch die DC ihr Ende.
▣ Literatur:
Sonne, H.-J.: Die polit. Theologie der D. C. Göttingen 1982.
⃟ Christl. Antijudaismus u. Antisemitismus. Theolog. u. kirchl. Programme dt. Christen, hg. v. L. Siegele-Wenschkewitz. Frankfurt am Main 1994.