Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Dessau
I Dẹssau,1) RegBez. in Sa.-Anh., (1998) 4 280 km2 mit 562 400 Ew.; umfasst die Landkreise Anhalt-Zerbst, Bernburg, Bitterfeld, Köthen und Wittenberg sowie die kreisfreie Stadt Dessau.
2) kreisfreie Stadt in Sa.-Anh., an der Mündung der Mulde in die Elbe, 87 800 Ew.; FH Anhalt, Anhalt. Theater, Anhalt. Gemäldegalerie (im Schloss Georgium), Stiftung Bauhaus mit Akademie, Samml. und Werkstätten, Design-Zentrum Sa.-Anh., Kurt-Weill-Zentrum; Waggon-, Elektromotoren-, Gasgeräte-, Getriebe-, Möbelbau, Brauerei; Bahnknotenpunkt, Elbhafen. D. ist Verw.sitz des UNESCO-Biosphärenreservats Mittlere Elbe (17 500 ha).- Der Stadtkern wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, Wiederaufbau der Georgenkirche (1712-17) und Johanniskirche (1688-93), Schloss Georgium (1780, von F. W. von Erdmannsdorff, 1893 erweitert), Schloss Mosigkau (1754-56; wohl nach Plänen von G. W. von Knobelsdorff), Schloss Luisium (1774-78 von Erdmannsdorff).- 1213 erstmals als Marktflecken gen., wurde D. 1298 Stadt, nach der anhalt. Teilung von 1603 Hptst. und Residenz von Anhalt-D., 1863 Hptst. des vereinigten Anhalt. 1925 siedelte sich in D. das Bauhaus an (bis 1932); die UNESCO nahm 1996 die Bauhausstätten in die Liste des Weltkulturerbes auf.
II Dẹssau,
Paul, Komponist und Dirigent, * Hamburg 19. 12. 1894, ✝ Berlin (Ost) 28. 6. 1979; seit 1925 Opernkapellmeister in Berlin; emigrierte 1933, seit 1948 wieder in Berlin; seit 1954
mit R. Berghaus. Sein u. a. auf Zwölftontechnik und akzentuierter Rhythmik basierender Stil ist wirkungsvoll durchsetzt mit Elementen der Popularmusik; schrieb Opern: »Die Verurteilung des Lukullus« (1951), »Puntila« (1966, beide nach B. Brecht), »Lanzelot« (1969), »Einstein« (1974), »Leonce und Lena« (1979, nach G. Büchner); Schauspiel-, Film-, Orchester- und Kammermusik, Kantaten, Chöre, Lieder.
▣ Literatur:
Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin, P. D. 1894-1979. Dokumente zu Leben u. Werk, hg. v. der zsgest. u. kommentiert v. D. Reinhold. Berlin 1995.
I Dẹssau,1) RegBez. in Sa.-Anh., (1998) 4 280 km2 mit 562 400 Ew.; umfasst die Landkreise Anhalt-Zerbst, Bernburg, Bitterfeld, Köthen und Wittenberg sowie die kreisfreie Stadt Dessau.
2) kreisfreie Stadt in Sa.-Anh., an der Mündung der Mulde in die Elbe, 87 800 Ew.; FH Anhalt, Anhalt. Theater, Anhalt. Gemäldegalerie (im Schloss Georgium), Stiftung Bauhaus mit Akademie, Samml. und Werkstätten, Design-Zentrum Sa.-Anh., Kurt-Weill-Zentrum; Waggon-, Elektromotoren-, Gasgeräte-, Getriebe-, Möbelbau, Brauerei; Bahnknotenpunkt, Elbhafen. D. ist Verw.sitz des UNESCO-Biosphärenreservats Mittlere Elbe (17 500 ha).- Der Stadtkern wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, Wiederaufbau der Georgenkirche (1712-17) und Johanniskirche (1688-93), Schloss Georgium (1780, von F. W. von Erdmannsdorff, 1893 erweitert), Schloss Mosigkau (1754-56; wohl nach Plänen von G. W. von Knobelsdorff), Schloss Luisium (1774-78 von Erdmannsdorff).- 1213 erstmals als Marktflecken gen., wurde D. 1298 Stadt, nach der anhalt. Teilung von 1603 Hptst. und Residenz von Anhalt-D., 1863 Hptst. des vereinigten Anhalt. 1925 siedelte sich in D. das Bauhaus an (bis 1932); die UNESCO nahm 1996 die Bauhausstätten in die Liste des Weltkulturerbes auf.
II Dẹssau,
Paul, Komponist und Dirigent, * Hamburg 19. 12. 1894, ✝ Berlin (Ost) 28. 6. 1979; seit 1925 Opernkapellmeister in Berlin; emigrierte 1933, seit 1948 wieder in Berlin; seit 1954
mit R. Berghaus. Sein u. a. auf Zwölftontechnik und akzentuierter Rhythmik basierender Stil ist wirkungsvoll durchsetzt mit Elementen der Popularmusik; schrieb Opern: »Die Verurteilung des Lukullus« (1951), »Puntila« (1966, beide nach B. Brecht), »Lanzelot« (1969), »Einstein« (1974), »Leonce und Lena« (1979, nach G. Büchner); Schauspiel-, Film-, Orchester- und Kammermusik, Kantaten, Chöre, Lieder.
▣ Literatur:
Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin, P. D. 1894-1979. Dokumente zu Leben u. Werk, hg. v. der zsgest. u. kommentiert v. D. Reinhold. Berlin 1995.