Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Delphi
Dẹlphi (grch. Delphoi), Fremdenverkehrszentrum in der Landschaft Phokis, Mittelgriechenland, am Berg Parnass, an der Stelle der gleichnamigen antiken Stadt; 2 400 Ew.; archäolog. Museum.- D. war schon in myken. Zeit Kultstätte. Seit dem 9./8. Jh. v. Chr. ist das Apollonheiligtum mit dem berühmten Orakel (Orakelpriesterin Pythia) nachzuweisen, dessen Sprüche meist vor polit. Entscheidungen eingeholt wurden. Seit 582 v. Chr. wurden hier die Pyth. Spiele abgehalten; 279 v. Chr. plünderten die Kelten D.; im 1. Jh. v. Chr. setzte ein allmähl. Verfall ein. Durch frz. Ausgrabungen seit 1832 wurden bed. Reste des Apollonheiligtums freigelegt (Schatzhäuser der Sikyoner und der Athener; Skulpturen des Schatzhauses der Siphnier, archaischer Tempel); außerhalb lagen das röm. Stadion, das Brunnenhaus der Kastalia und das Heiligtum der Athena (mit der teilweise wieder aufgerichteten Tholos). Einzelwerke bes. der Plastik bis in röm. Zeit sind im Museum ausgestellt. Die Stätte wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Literatur:
Maaß, M.: Das antike D. Orakel, Schätze u. Monumente. Darmstadt 1993.
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