Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Delbrück
I Dẹlbrück,Stadt im Kr. Paderborn, NRW, im SO der Westfäl. Bucht, 27 800 Ew.; Möbel-, Textil-, Blechwarenindustrie.
II Dẹlbrück,
1) Hans, Historiker, * Bergen auf Rügen 11. 11. 1848, ✝ Berlin 14. 7. 1929; 1896-1921 als Nachfolger H. von Treitschkes Prof. in Berlin, 1883-1919 Herausgeber der »Preuß. Jahrbücher«.
Werke: Gesch. der Kriegskunst im Rahmen der politischen Gesch., Bde. 1-4 (1900-20; fortgesetzt von E. Daniels und O. Haintz, Bde. 5-7, 1926-36); Weltgesch., 5 Bde. (1923-28).
2) Max, amerikan. Biophysiker und Biologe dt. Herkunft, * Berlin 4. 9. 1906, ✝ Pasadena (Calif.) 9. 3. 1981; ab 1947 Prof. in Pasadena. Durch den Nachweis, dass die bakterielle Phagenresistenz auf Mutationen beruht, legte D. mit S. Luria den Grundstein für die Bakteriengenetik; 1946 entdeckte D. (mit W. T. Bailey jr.) die genet. Rekombination bei Bakteriophagen; er erhielt 1969 (mit Luria und A. D. Hershey) den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
3) Rudolf von (seit 1896), Politiker, * Berlin 16. 4. 1817, ✝ ebd. 1. 2. 1903; seit 1849 im preuß. Handelsministerium maßgebend an der Wirtschaftspolitik beteiligt; seit 1867 als Präs. des Bundeskanzleramts des Norddt. Bundes, seit 1871 Präs. des Reichskanzleramts. Die seit 1867 liberale preuß. Wirtschaftsgesetzgebung ging im Wesentlichen auf ihn zurück. 1876 trat er zurück, nachdem Preußen zunehmend von der Politik des Freihandels abrückte. Als Mitgl. des Reichstages (1878-81 war D. ein entschiedener Gegner der Schutzzollpolitik Bismarcks.
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