Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Darmstadt
Dạrmstadt,1) RegBez. in Hessen, 7 445 km2, (1998) 3,70 Mio. Ew.; umfasst die kreisfreien Städte Darmstadt, Frankfurt am Main, Offenbach am Main, Wiesbaden und die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Hochtaunuskreis, Main-Kinzig-Kreis, Main-Taunus-Kreis, Odenwaldkreis, Offenbach, Rheingau-Taunus-Kreis und Wetteraukreis.
2) kreisfreie Stadt, Verw.sitz des RegBez. D. und des Landkreises D.-Dieburg, Hessen, verkehrsgünstig am O-Rand des Oberrhein. Tieflandes und an der Bergstraße gelegen, 137 400 Ew.; Sitz vieler Behörden: u. a. Rechnungshof für das Land Hessen, Kirchenleitung der Evang. Kirche in Hessen und Nassau. D. hat TH (1836 gegr.), Fachhochschulen, Akademie für Tonkunst, PEN-Zentrum der Bundesrep. Dtl., Dt. Akademie für Sprache und Dichtung, Rechenzentrum der Ges. für Mathematik und Datenverarbeitung, Europ. Operationszentrum für Weltraumforschung, Ges. für Schwerionenforschung, Dt. Kunststoffinst., Dt. Polen-Inst.; Hess. Staatsarchiv, Landesmuseen, Staatstheater, Ausstellungshallen; im Schloss Kranichstein u. a. Internat. Ferienkurse für Neue Musik, Kranichsteiner Literaturtage. - Chem., pharmazeut. Ind., Maschinen- und Gerätebau, Möbel-, elektrotechn. Ind., Verlage und Druckereien.
D. erlitt im Zweiten Weltkrieg starke Zerstörungen; wieder aufgebaut wurden u. a. der Schlosskomplex (14.-17. Jh., im 18./19. Jh. erweitert), Stadtkirche (15.-17. Jh.), Altes Rathaus (1588-90). Vom klassizist. Ausbau der Stadt zeugen das Hoftheater (1818-20), die Ludwigskirche (1822-38) und die Ludwigssäule (1844) auf dem Luisenplatz. Die Mathildenhöhe, eine Parkanlage, wurde ab 1899 zur Künstlerkolonie ausgebaut (Darmstädter Künstlerkolonie), die D. zu einem Zentrum des Jugendstils machte; auf der Mathildenhöhe entstanden u. a. die Russ. Kapelle (1898/99), das Ernst-Ludwig-Haus (1901; Sitz der Dt. Akademie für Sprache und Dichtung), der Hochzeitsturm mit Ausstellungshalle (1907/08). - D., seit 1330 Stadt, gehörte zur Grafschaft Katzenelnbogen, mit der es 1479 hessisch wurde. Seit 1567 Sitz der Landgrafen (seit 1806 der Großherzöge) von Hessen-D., 1918-45 Hptst. des Volksstaates Hessen.
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