Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Damaskus
Damạskus (arab. Dimaschk esch-Scham, frz. Damas), Hptst. Syriens, in einer Flussoase am Osthang des Antilibanon, (1995) 1,9 Mio. Ew. D. ist eines der bedeutendsten nat. und religiösen Zentren des Orients mit über 75 Moscheen, darunter die Omaijaden-Moschee (8. Jh.), ist Sitz mehrerer Bischöfe und Patriarchen, hat Univ. und Akademie; die Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Knotenpunkt der Landwege nach Aleppo, Bagdad, Mekka, Beirut, Haifa, Sur; internat. Flughafen. Textil-, Schuh-, Zementind. Das Kunsthandwerk knüpft an die Tradition des MA. an (Woll-, Brokat- und Seidenweberei, Damast, Damaszener Klingen).-
Geschichte: Obwohl vorsemit. Ursprungs (3. Jt. v. Chr.), ist D. erst in den Inschriften Thutmosis' III. (1490-1436 v. Chr.) bezeugt. Nach 1000 v. Chr. war D. Zentrum des Aramäerstaates Aram, über dessen Kämpfe mit Israel das A. T. berichtet, nach 732 gehörte es zum assyr., neubabylon., zum achaimenid., zum Alexander- und zum seleukid. Reich. Seit 64 v. Chr. gehörte die Stadt zum Röm., später zum Byzantin. Reich; 636 n. Chr. von den muslim. Arabern erobert, war sie 661-750 Sitz der omaijad. Kalifen und Mittelpunkt der islam. Politik und Kultur; im 12. Jh. Residenz des Aijubiden Saladin. Während der Kreuzzüge heftig umkämpft; nach der Mameluckenherrschaft (seit 1250) 1516-1918 türkisch. 1920 wurde es Hptst. des frz. Völkerbundsmandats Syrien, 1946 des unabhängigen Staats Syrien.
Literatur:
Dettmann, K.: D. Eine oriental. Stadt zwischen Tradition u. Moderne. Erlangen 1969.
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