Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
D'Annunzio
D'Annụnzio,Gabriele, seit 1924 Principe di Montenevoso, italien. Schriftsteller, * Pescara 12. 3. 1863, ✝ Cargnacco (bei Gardone Riviera) 1. 3. 1938; im Ersten Weltkrieg als Flieger verwundet, verhinderte als Freischarführer 1919/20 die Internationalisierung des Hafens Fiume (heute Rijeka). In Lyrik (»Canto novo«, 1882; »Laudi«, 5 Bücher [»Maia«, 1903; »Elettra«, 1904; »Alcione«, 1904; »Merope«, 1911; »Canti della guerra latina«, 1933]), Roman (»Lust«, 1889; »Der Unschuldige«, 1892; »Triumph des Todes«, 1894; »Feuer«, 1900; »Notturno«, 1921) und Drama (»Die tote Stadt«, 1898; »Francesca da Rimini«, 1902; »La figlia di Iorio«, 1904; »Das Schiff«, 1908; »Das Martyrium des hl. Sebastian«, 1911, in frz. Sprache geschrieben, vertont von C. Debussy) bekannte sich D'A. zu einem heidn. Sinnen- und Schönheitskult. Er verband überfeinertes Ästhetentum im Sinne der europ. Dekadenz und schwelger. Pathos mit dem Hang zum Barbarischen. Lebensgier und Egozentrik, Eitelkeit und Prunksucht brachten sein virtuoses Werk ins Zwielicht, ebenso wie seine Nähe zum Faschismus. Für seine Dichtung war seine Bindung an Eleonora Duse von Bedeutung.
Literatur:
Gazzetti, M.: G. d'A. Neuausg. Reinbek 1995.
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