Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
chinesisches Theater
chinesisches Theater [ç-]. Das c. T. ist ein Gesamtkunstwerk, das aus der Verbindung von religiösem Ritual, höf. Zeremonialtanz, zirkusartigen Vorführungen und verschiedensten Musikaufführungen entstanden ist und im klass. Drama der Yuan-Zeit (13./14. Jh.) seine erste, mit Quellen belegte Ausprägung fand. Seine Grundelemente (Arie, Mimik, Rezitativ, akrobat. Kampfspiel) sowie die Bindung an feste Rollentypen waren sowohl dem strenger organisierten, wenngleich sprachlich einfacheren kürzeren nördl. Theaterstil eigen als auch dem freier gestalteten vielaktigen südlichen. Seit dem 18. Jh. gewann die Pekingoper, die bes. an den alten Nord-Stil anknüpfte, mit ihrem volkstüml., stark visuell geprägten Stil größte Popularität. Das traditionelle Drama wurde in der VR China seit 1949 zunächst stark gefördert, dann aber zunehmend inhaltlich verändert und seit der Kulturrevolution 1966 durch eine kleine Zahl von Opern rein polit. Inhalts ersetzt. Nach 1976 kam das traditionelle Theater wieder auf; auch neuere Stücke des Sprechtheaters (u. a. von Lao She) wurden erfolgreich aufgeführt.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: chinesisches Theater