Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
chinesische Sprache
chinesische Sprache[ç-], die bedeutendste sinotibet. Sprache. Die chines. Wörter sind urspr. einsilbig und werden grammatisch nicht verändert, sie haben Worttöne, und die Beziehungen der Wörter im Satz werden durch die Wortstellung zum Ausdruck gebracht. Drei Abschnitte der Sprachentwicklung sind zu unterscheiden: 1) die vorklass. Sprache, u. a. durch Bronzeinschriften (seit Anfang des 1. Jt.) bekannt; 2) die klass. Sprache, seit etwa 500 v. Chr., die sich als Sprache des klass. Schrifttums bereits um 100 v. Chr. von der Umgangssprache weit entfernt hatte, aber auch in nachklass. Zeit Schriftsprache blieb; 3) die Umgangssprache, die zuerst in der Lyrik des 6. und 7. Jh. begegnet und seit dem 13. Jh. Roman und Drama beherrschte. Seit einigen Jahrzehnten setzt sich die Umgangssprache jedoch auch in Lyrik, Essayistik und wiss. Lit. durch. Die neuchines. Sprache besteht aus einer großen Zahl von Dialekten. Grundlage der chines. Hochsprache ist der Pekingdialekt.
Literatur:
Rüdenberg, W.: Chin.-dt. Wörterbuch. Dt. Index bearb. v. O. H. Stange, 2 Bde. Hamburg 1-31963-71.
Unger, U.: Einführung in das klass. Chinesisch, 2 Bde. Wiesbaden 1985.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: chinesische Sprache