Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
chinesische Kultur
chinesische Kultur[ç-]. Die c. K. ist die älteste der bis in die Gegenwart fortlebenden Kulturen. Sie konnte abgesondert von den anderen Kulturen des eurasischen Raumes ihre Selbstständigkeit wahren und sich ohne wesentl. Bruch ihrer Überlieferung entwickeln. Ihre schöpfer. Leistungen auf den Gebieten der Religion und Philosophie, der Literatur und der bildenden Kunst gehören zu den bedeutendsten der Menschheitsgeschichte. Die Chinesen erfanden - schon Jahrhunderte vor den entsprechenden Erfindungen in Europa - das Papier, den Buchdruck von geschnitzten Holzplatten und den Druck mit bewegl. Lettern, den Kompass, das Porzellan und das Schießpulver. Die Seidenraupenzucht gibt es seit frühester Zeit. Die c. K. wurde bestimmend für die Nachbarländer, v. a. Korea und Japan, sowie auch für die Völker, die, wie die Mandschuren, als Eroberer nach China kamen. In Tibet und Hinterindien kreuzte sich ihr Wirkungsbereich mit dem der ind. Kultur. Eine unmittelbare Beeinflussung der c. K. ging durch den Buddhismus nur von der indischen aus. Mit Europa stand China (Seidenstraße) in Handelsbeziehungen, die jedoch meist mittelbar waren. Erst mit dem sich verstärkenden Einfluss der europ. Großmächte (v. a. seit dem 19. Jh.) erfolgte auch eine intensivere Auseinandersetzung mit der europ. Kultur.
Literatur:
Grießler, M.: China. Alles unter dem Himmel. Eine Reise duch 5000 Jahre Kultur u. Geschichte. Sigmaringen 21996.
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