Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
chemische Zeichensprache
chemische Zeichensprache, [ç-], internat. System von Kurzzeichen und daraus zusammengesetzten Formeln, Symbolen und Gleichungen für chem. Stoffe und Vorgänge. Die Zeichen für die Elemente werden aus den Anfangsbuchstaben ihrer wiss., meist lat. Namen abgeleitet, z. B. C, Kohlenstoff, Carbon (chemische Elemente). Die Zeichen für eine chem. Verbindung erhält man durch Aneinanderreihen der Zeichen der Atome, die an der Verbindungsbildung beteiligt sind. Ein Index gibt die Zahl der beteiligten Atome an (Summenformel, Bruttoformel), z. B.: Na2SO4, Natriumsulfat; C2H4O2, Essigsäure. Charakterist. Gruppen werden auch bei Bruttoformeln meist erkennbar angegeben (für Essigsäure dann CH3COOH). Aus der Summenformel einer Verbindung lässt sich unter Berücksichtigung der bekannten relativen Atommassen der einzelnen Partner ihre relative Molekülmasse ermitteln. Bindestriche zw. Atomen oder Atomgruppen, häufig in bestimmter Stellung, sind Hinweise für räuml. Anordnungen der Atome in Molekülen, wobei jeweils ein Bindestrich für ein Elektronenpaar steht (Strukturformel). Ionen werden durch ein Ladungsvorzeichen symbolisiert, eine vorgesetzte Zahl gibt die Zahl der Ladungen an, z. B. Na+, Al3+, SO42—, Radikale durch Punkt oder Stern, z. B. H ̇, atomarer Wasserstoff.
Chem. Reaktionen werden durch chem. Gleichungen dargestellt. Sie enthalten die chem. Zeichen der an der Reaktion beteiligten chem. Stoffe, verknüpft durch ein Gleichheitszeichen oder bei umkehrbaren Reaktionen durch einen Doppelpfeil:
Beispiel: N2+3 H 2 ⇌ 2 NH3, Ag+ + Cl ⇌ AgCl.
Die in der Kernchemie benutzten Symbole für Atome und ihre Isotope enthalten außerdem noch die Massenzahl und die Ordnungszahl; Beispiel: 146C, das Kohlenstoffisotop der Masse 14, Ordnungszahl 6.
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