Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Cäsar
Cäsar (Caesar), Gaius Julius, röm. Staatsmann und Feldherr aus dem Geschlecht der Julier, 13. 7. 100* Rom 13. 7. 100 v. Chr., 15. 3. 44✝ (ermordet) ebd. 15. 3. 44 v. Chr.; schloss 60 mit Crassus und Pompeius das erste Triumvirat, wurde 59 Konsul. Nach dem Konsulatsjahr erhielt C. die Statthalterschaft in Dalmatien (Gallia Cisalpina und Illyricum) und S-Frankreich (Gallia Narbonensis); von hier aus unterwarf er 58-51 in schweren Kämpfen das übrige Gallien und unternahm auch Feldzüge über den Rhein (55 und 53) und nach Britannien (55 und 54). Nach der Auflösung des Triumvirats (Tod des Crassus 53) näherte sich Pompeius, um sich gegen C. behaupten zu können, dem Senat, der ihm diktator. Vollmachten verlieh. Daraufhin eröffnete C. mit dem Überschreiten des Rubikon und dem Einfall in Italien 49 den Bürgerkrieg. Er vertrieb Pompeius, eroberte Spanien, landete in Epirus und schlug Pompeius am 9. 8. 48 bei Pharsalos. In den ägypt. Thronstreit griff er zugunsten der Königin Kleopatra ein und übergab ihr 47 das Land unter röm. Oberhoheit. Die letzten Gegner schlug er 46 in Afrika bei Thapsus und 45 in Spanien bei Munda. Bereits während dieser Kämpfe begann C. mit einer weit reichenden gesetzgeber. Tätigkeit (u. a. Neuordnung der Provinzialverwaltung, strafrechtl. Reformen). Wichtig für die Folgezeit war die Einführung des julian. Kalenders sowie die Kolonisations- und Bürgerrechtspolitik, die die Grundlage der Romanisierung Westeuropas bilden sollte. Seit 44 war er Imperator und Diktator auf Lebenszeit. 45 v. Chr. nahm er Gaius Octavius, den späteren Kaiser Augustus, als Sohn an. An den Iden (15.) des März 44 fiel C. einer Verschwörung unter Führung von M. Brutus und Gaius Cassius zum Opfer. - C. war auch ein bed. Redner und Schriftsteller. Die Werke über seine Kämpfe in Gallien (»De bello Gallico«) und über den Bürgerkrieg gegen Pompeius (»De bello civili«) sind erhalten. - Lebensbeschreibungen von Plutarch und Sueton. Schauspiele von A. Muret, W. Shakespeare (»Julius C.«), Voltaire, P. Corneille, G. B. Shaw. Oper »Julius C.« von G. F. Händel. Romane von T. Wilder und B. Brecht.
▣ Literatur:
Gelzer, M.: Caesar. Der Politiker u. Staatsmann. Wiesbaden 61960. Nachdr. Wiesbaden 1983.
⃟ Horst, E.: Caesar. Eine Biographie. Neuausg. Hildesheim 1996.
Cäsar (Caesar), Gaius Julius, röm. Staatsmann und Feldherr aus dem Geschlecht der Julier, 13. 7. 100* Rom 13. 7. 100 v. Chr., 15. 3. 44✝ (ermordet) ebd. 15. 3. 44 v. Chr.; schloss 60 mit Crassus und Pompeius das erste Triumvirat, wurde 59 Konsul. Nach dem Konsulatsjahr erhielt C. die Statthalterschaft in Dalmatien (Gallia Cisalpina und Illyricum) und S-Frankreich (Gallia Narbonensis); von hier aus unterwarf er 58-51 in schweren Kämpfen das übrige Gallien und unternahm auch Feldzüge über den Rhein (55 und 53) und nach Britannien (55 und 54). Nach der Auflösung des Triumvirats (Tod des Crassus 53) näherte sich Pompeius, um sich gegen C. behaupten zu können, dem Senat, der ihm diktator. Vollmachten verlieh. Daraufhin eröffnete C. mit dem Überschreiten des Rubikon und dem Einfall in Italien 49 den Bürgerkrieg. Er vertrieb Pompeius, eroberte Spanien, landete in Epirus und schlug Pompeius am 9. 8. 48 bei Pharsalos. In den ägypt. Thronstreit griff er zugunsten der Königin Kleopatra ein und übergab ihr 47 das Land unter röm. Oberhoheit. Die letzten Gegner schlug er 46 in Afrika bei Thapsus und 45 in Spanien bei Munda. Bereits während dieser Kämpfe begann C. mit einer weit reichenden gesetzgeber. Tätigkeit (u. a. Neuordnung der Provinzialverwaltung, strafrechtl. Reformen). Wichtig für die Folgezeit war die Einführung des julian. Kalenders sowie die Kolonisations- und Bürgerrechtspolitik, die die Grundlage der Romanisierung Westeuropas bilden sollte. Seit 44 war er Imperator und Diktator auf Lebenszeit. 45 v. Chr. nahm er Gaius Octavius, den späteren Kaiser Augustus, als Sohn an. An den Iden (15.) des März 44 fiel C. einer Verschwörung unter Führung von M. Brutus und Gaius Cassius zum Opfer. - C. war auch ein bed. Redner und Schriftsteller. Die Werke über seine Kämpfe in Gallien (»De bello Gallico«) und über den Bürgerkrieg gegen Pompeius (»De bello civili«) sind erhalten. - Lebensbeschreibungen von Plutarch und Sueton. Schauspiele von A. Muret, W. Shakespeare (»Julius C.«), Voltaire, P. Corneille, G. B. Shaw. Oper »Julius C.« von G. F. Händel. Romane von T. Wilder und B. Brecht.
▣ Literatur:
Gelzer, M.: Caesar. Der Politiker u. Staatsmann. Wiesbaden 61960. Nachdr. Wiesbaden 1983.
⃟ Horst, E.: Caesar. Eine Biographie. Neuausg. Hildesheim 1996.