Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Clausewitz
Clausewitz,Carl von, preuß. General und Militärtheoretiker, * Burg (bei Magdeburg) 1. 6. 1780, ✝ Breslau 16. 11. 1831; seit 1795 preuß. Offizier, nahm an zahlr. Feldzügen teil; gehörte nach 1808 zum Kreis um die preuß. Heeresreformer Scharnhorst und Gneisenau. Er stand zum Kampf gegen Napoleon I. 1812-15 in russ. Dienst; wirkte am Zustandekommen der preußisch-russ. Konvention von Tauroggen mit und war 1815-18 Stabschef in Koblenz, dann als Generalmajor Verwaltungsdirektor der Allg. Kriegsschule in Berlin; 1831 während der poln. Unruhen Chef des Generalstabes der preuß. Observationsarmee in Posen.
Sein unvollendetes Werk »Vom Kriege«, eine philosoph. Abhandlung über das Wesen des Krieges, machte ihn zum Begründer der modernen Kriegslehre. Nach seiner Definition ist »die Taktik die Lehre vom Gebrauch der Streitkräfte im Gefecht, die Strategie die Lehre vom Gebrauch der Gefechte zum Zwecke des Krieges«. Mit den Streitkräften soll der Sieg und damit schließlich der Friede erreicht werden. C. erkannte als Erster den polit. Instrumentalcharakter des Krieges bei der Untersuchung des Verhältnisses von Krieg und Politik. »Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln«. Hieraus ergibt sich die Unterordnung des Militärs unter die Politik und die von ihr bestimmten Zielsetzungen.
Literatur:
Paret, P.: C. u. der Staat. Der Mensch, seine Theorien u. seine Zeit. A. d. Engl. Bonn 1993.
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