Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Cicero
I Cịcerodie, Schriftgrad von 12 typograph. Punkten, in dem zuerst Ciceros Briefe (Rom 1467) gedruckt wurden.
II Cịcero,
Marcus Tullius, röm. Politiker, Redner und Philosoph, * Arpinum (heute Arpino) 3. 1. 106, ✝ (ermordet) bei Caieta (heute Gaeta) 7. 12. 43 v. Chr.; vereitelte 63 als Konsul die Verschwörung des Catilina. Unter dem Druck der sich verändernden Machtverhältnisse war er 58/57 im Exil. In der Zeit danach entstanden seine Hauptwerke. 51 wurde C. als Statthalter nach Kilikien geschickt. Im Bürgerkrieg zw. Pompeius und Cäsar entschied er sich für Pompeius, erlangte aber später die Gunst Cäsars. Nach dessen Ermordung (44) trat C. für die Wiederherstellung der Senatsherrschaft ein; dabei geriet er in Gegensatz zu Marcus Antonius, gegen den er seine 14 Philipp. Reden richtete, und wurde auf dessen Betreiben nach Bildung des 2. Triumvirats geächtet und getötet. - C. gilt als einer der größten röm. Redner. Seine Bedeutung als Politiker ist umstritten, unbestritten ist dagegen die Wirkung seiner Schriften, die z. T. das abendländ. Denken nachhaltig beeinflussten. Von seinen Reden sind 58 mehr oder minder vollständig erhalten. Seine Bildungsschriften teilt man ein in die rhetor. und die philosoph.; in Letzteren will C. die drei Hauptgebiete Erkenntnistheorie (»Akadem. Bücher«), Sittenlehre (»Vom rechten Handeln« u. a.) und philosoph. Theologie (»Über das Schicksal« u. a.) erschließen.
Literatur:
Fleck, M.: C. als Historiker. Stuttgart 1993.
Bernett, M.: Causarum cognitio. C.s Analysen zur polit. Krise der späten röm. Republik. Stuttgart 1995.
Giebel, M.: M. T. C. Reinbek 42.-44. Tsd. 1995.
Wassmann, H.: C.s Widerstand gegen Caesars Tyrannis. Untersuchungen zur polit. Bedeutung der philosoph. Spätschriften. Bonn 1996.
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