Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Chrom
Chrom[k-; frz. von grch. chrõma »Haut«, »Hautfarbe«, »Farbe«], Cr, metall. Element aus der 6. Gruppe und 4. Periode des Periodensystems. Ordnungszahl 24, relative Atommasse 51,996, Dichte 7,18 g/cm3, Schmelzpunkt 1 890 ºC, Siedepunkt 2 670 ºC. - C. ist ein silberglänzendes, in reinem Zustand dehnbares, in unreinem sprödes, hartes Metall. An der Luft und gegen Wasser ist C. beständig. Gegen konzentrierte Salpetersäure ist es durch Bildung einer Oxidschicht beständig (passiv); so vorbehandeltes C. löst sich auch nicht mehr in einer anderen verdünnten Säure. Bei erhöhter Temperatur reagiert es mit den meisten Nichtmetallen, mit Kohlenstoff bildet es C.-Carbid. C. ist mit etwa 0,03 Gewichts-% am Aufbau der oberen Erdkruste in Form seiner Verbindungen beteiligt. Es kommt (außer spurenweise in Meteoriten) in der Natur nicht gediegen vor. Wichtigstes C.-Mineral und zugleich einziges bed. C.-Erz ist Chromit. Sehr reines C. wird auf elektrolyt. Wege hergestellt, kohlenstoffhaltige Ferrochromlegierungen werden durch Reduktion von Chromit mit Kohle im elektr. Ofen gewonnen, kohlenstofffreie Ferrochromlegierungen durch Aluminothermie. Reinstes C. erhält man durch Zersetzung des Dampfes von Chrom(III)jodid, CrJ3, an heißen Drähten.
Verwendung: C. wird v. a. in Form von Ferro-C. zur Herstellung korrosionsbeständiger und hoch beanspruchbarer C.- und C.-Nickelstähle verwendet. Reines C. dient v. a. als Legierungsmetall, zum Verchromen von Metallen als korrosionsfester Überzug und zur Herstellung von Cermets. Zahlr. Verbindungen des C. werden technisch angewendet, z. B. als C.-Farbe, als Beizmittel und für galvan. Bäder.
Wirtschaft: Hauptförderländer waren (1993, in Mio. t): Kasachstan (2,970), Rep. Südafrika (2,287), Indien (1,070), Türkei (706), Finnland (511), Albanien (282) und Simbabwe (252); weltweit wurden 1993 9,5 Mio. t C.-Erz gefördert (1992: 11,7 Mio. t).
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