Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Christlichsoziale Partei
Chrịstlichsoziale Partei[k-],
1) die von Hofprediger A. Stoecker 1878 gegründete Christlichsoziale Arbeiterpartei. Sie verfolgte bald, gestützt auf den konservativen Mittelstand, eine antisemit. Politik. Durch Abspaltung einer Linksgruppe unter F. Naumann entstand 1896 der Nationalsoziale Verein, der sich 1903 auflöste.
2) in Österreich die von K. Lueger 1891 gegründete Partei, verband sozialreformer. Ziele mit antisemit. und antiliberalen Vorstellungen, stützte sich auf das kleinere und mittlere Bürgertum. Nach Vereinigung mit den bäuerl. Klerikalen war sie 1907-11 stärkste Partei im österr. Reichsrat. In der 1. Republik war die Partei mit einem ausgeprägt christlich-demokrat. Programm 1919-34 wichtigste Reg.partei (führende Politiker: Prälat I. Seipel, K. Vaugoin, W. Miklas u. a.). Im Kampf gegen NS und Sozialdemokratie entwickelte sie bes. unter Bundeskanzler E. Dollfuß, in Verbindung mit der Heimwehr, einen autoritären Kurs; löste sich 1934 zugunsten der Vaterländischen Front auf.
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