Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Christian
Chrịstian[k-], Herrscher:
Anhalt-Bernburg:
1) C. I., Fürst (seit 1603), * Bernburg (Saale) 11. 5. 1568, ✝ ebd. 17. 4. 1630; trat 1595 in kurpfälz. Dienste und wurde Hauptratgeber der pfälz. Kurfürsten, betrieb die Gründung der Prot. Union (1608). Als Oberbefehlshaber verlor er 1620 die Schlacht am Weißen Berg, danach geächtet, unterwarf sich 1624 dem Kaiser.
Dänemark:
2) C. I., König (1448-81), * 1426, ✝ Kopenhagen 21. 5. 1481; Sohn Graf Dietrichs des Glücklichen von Oldenburg und Delmenhorst, wurde 1450 auch in Norwegen und 1457 in Schweden zum König gekrönt und 1460 in Schleswig und Holstein zum Landesherrn gewählt. In Schweden verlor er 1464 seine Macht an König Karl VIII. Knutsson Bonde.
3) C. II., König von Dänemark und Norwegen (1513-23) sowie von Schweden (1520-23), * Nyborg 1. 7. 1481, ✝ (in Haft) Kalundborg 25. 1. 1559, Enkel von 2); Schwager Kaiser Karls V., versuchte, die Vormachtstellung der Hanse zu brechen; erzwang 1520 in Schweden seine Anerkennung und verhängte über seine Gegner das »Stockholmer Blutbad« (1520); 1523 ging ihm Schweden durch die Erhebung Gustav Wasas, dann auch Dänemark verloren. C. floh 1523 in die Niederlande und wurde 1531 gefangen genommen.
4) C. III., König von Dänemark und Norwegen (1534-59), * Gottorf 12. 8. 1503, ✝ Koldinghus (bei Kolding) 1. 1. 1559; Sohn König Friedrichs I. von Dänemark, erkämpfte seine Anerkennung in der Grafenfehde; führte 1536 die Reformation ein und nahm Norwegen die Selbstständigkeit.
5) C. IV., König von Dänemark und Norwegen (1588-1648), * Frederiksborg 12. 4. 1577, ✝ Kopenhagen 28. 2. 1648, Enkel von 4); stand bis 1596 unter Vormundschaftsregierung. Unter seiner Herrschaft wurden Gesetzgebung und Verw. reformiert. Er förderte Handel und Gewerbe, entfaltete eine reiche Bautätigkeit und erwarb Tranquebar an der Koromandelküste (im heutigen Tamil Nadu, Indien) als dän. Kolonie (1616-1845). 1625 griff er auf prot. Seite in den Dreißigjährigen Krieg ein und musste 1629 den Frieden von Lübeck schließen. Durch den Krieg gegen Schweden 1643-45 verlor er u. a. Gotland und Ösel.
6) C. VII., König von Dänemark und Norwegen (1766-1808), * Kopenhagen 29. 1. 1749, ✝ Rendsburg 13. 3. 1808; geisteskrank. Die Reg. führte J. F. Struensee, nach dessen Sturz 1772 C.s Halbbruder, Erbprinz Friedrich, seit 1784 C.s Sohn, der spätere Friedrich VI.
7) C. VIII., König (1839-48), * Kopenhagen 18. 9. 1786, ✝ ebd. 20. 1. 1848; 1814 zum König von Norwegen gewählt, musste jedoch unter dem Druck Schwedens und der übrigen Großmächte der Krone entsagen; regierte absolutistisch und suchte durch eine »Gesamtstaatsverfassung« die Herzogtümer Schleswig und Holstein fester an Dänemark zu binden.
8) C. IX., König (1863-1906), * Gottorf 8. 4. 1818, ✝ Kopenhagen 29. 1. 1906; aus der Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Durch den Dt.-Dän. Krieg von 1864 verlor er Schleswig, Holstein und Lauenburg.
9) C. X., König (1912-47), * Charlottenlund (heute zu Kopenhagen) 26. 9. 1870, ✝ Kopenhagen 20. 4. 1947, Enkel von 8). Unter seiner Regierung wurde die demokrat. Verf. von 1915 durchgesetzt und Nordschleswig 1920 dem dän. Staat eingegliedert. Während der dt. Besetzung (1940-45) war seine mutige Haltung Symbol des dän. Freiheitswillens.
Halberstadt:
10) C. d. J., aus dem Haus Braunschweig-Wolfenbüttel, Administrator des Bistums Halberstadt (seit 1616), * Gröningen 20. 9. 1599, ✝ Wolfenbüttel 16. 6. 1626; der »tolle C.« gen., kämpfte im Dreißigjährigen Krieg auf prot. Seite, wurde von Tilly bei Höchst (1622) und Stadtlohn (1623) geschlagen.
Mainz:
11) C. I. (C. von Buch), Erzbischof (1165-83), * um 1130, ✝ Tusculum (heute Frascati) 25. 8. 1183; war Staatsmann und Heerführer Kaiser Friedrichs I. Barbarossa; er besiegte die Römer 1167 bei Tusculum und schloss 1177 einen Frieden zw. Kaiser und Papst.
Sachsen:
12) C. II., Kurfürst (1591-1611), * Dresden 23. 9. 1583, ✝ ebd. 23. 7. 1611; kehrte zum strengen Luthertum zurück, unterstützte dennoch gegen die Landesinteressen die kaiserl. Politik.
Schleswig-Holstein:
13) C. August, Herzog (seit 1814), Haupt der Augustenburger Linie des oldenburg. Hauses, * Kopenhagen 19. 7. 1798, ✝ Primkenau (heute Przemków, Wwschaft Legnica) 11. 3. 1869; verfocht gegenüber Dänemark seine Erbansprüche auf Schleswig-Holstein; nach dem 1. Dt.-Dän. Krieg (1848-50) musste er 1852 seine Stammgüter in Schleswig an Dänemark abtreten.
Anhalt-Bernburg:
1) C. I., Fürst (seit 1603), * Bernburg (Saale) 11. 5. 1568, ✝ ebd. 17. 4. 1630; trat 1595 in kurpfälz. Dienste und wurde Hauptratgeber der pfälz. Kurfürsten, betrieb die Gründung der Prot. Union (1608). Als Oberbefehlshaber verlor er 1620 die Schlacht am Weißen Berg, danach geächtet, unterwarf sich 1624 dem Kaiser.
Dänemark:
2) C. I., König (1448-81), * 1426, ✝ Kopenhagen 21. 5. 1481; Sohn Graf Dietrichs des Glücklichen von Oldenburg und Delmenhorst, wurde 1450 auch in Norwegen und 1457 in Schweden zum König gekrönt und 1460 in Schleswig und Holstein zum Landesherrn gewählt. In Schweden verlor er 1464 seine Macht an König Karl VIII. Knutsson Bonde.
3) C. II., König von Dänemark und Norwegen (1513-23) sowie von Schweden (1520-23), * Nyborg 1. 7. 1481, ✝ (in Haft) Kalundborg 25. 1. 1559, Enkel von 2); Schwager Kaiser Karls V., versuchte, die Vormachtstellung der Hanse zu brechen; erzwang 1520 in Schweden seine Anerkennung und verhängte über seine Gegner das »Stockholmer Blutbad« (1520); 1523 ging ihm Schweden durch die Erhebung Gustav Wasas, dann auch Dänemark verloren. C. floh 1523 in die Niederlande und wurde 1531 gefangen genommen.
4) C. III., König von Dänemark und Norwegen (1534-59), * Gottorf 12. 8. 1503, ✝ Koldinghus (bei Kolding) 1. 1. 1559; Sohn König Friedrichs I. von Dänemark, erkämpfte seine Anerkennung in der Grafenfehde; führte 1536 die Reformation ein und nahm Norwegen die Selbstständigkeit.
5) C. IV., König von Dänemark und Norwegen (1588-1648), * Frederiksborg 12. 4. 1577, ✝ Kopenhagen 28. 2. 1648, Enkel von 4); stand bis 1596 unter Vormundschaftsregierung. Unter seiner Herrschaft wurden Gesetzgebung und Verw. reformiert. Er förderte Handel und Gewerbe, entfaltete eine reiche Bautätigkeit und erwarb Tranquebar an der Koromandelküste (im heutigen Tamil Nadu, Indien) als dän. Kolonie (1616-1845). 1625 griff er auf prot. Seite in den Dreißigjährigen Krieg ein und musste 1629 den Frieden von Lübeck schließen. Durch den Krieg gegen Schweden 1643-45 verlor er u. a. Gotland und Ösel.
6) C. VII., König von Dänemark und Norwegen (1766-1808), * Kopenhagen 29. 1. 1749, ✝ Rendsburg 13. 3. 1808; geisteskrank. Die Reg. führte J. F. Struensee, nach dessen Sturz 1772 C.s Halbbruder, Erbprinz Friedrich, seit 1784 C.s Sohn, der spätere Friedrich VI.
7) C. VIII., König (1839-48), * Kopenhagen 18. 9. 1786, ✝ ebd. 20. 1. 1848; 1814 zum König von Norwegen gewählt, musste jedoch unter dem Druck Schwedens und der übrigen Großmächte der Krone entsagen; regierte absolutistisch und suchte durch eine »Gesamtstaatsverfassung« die Herzogtümer Schleswig und Holstein fester an Dänemark zu binden.
8) C. IX., König (1863-1906), * Gottorf 8. 4. 1818, ✝ Kopenhagen 29. 1. 1906; aus der Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Durch den Dt.-Dän. Krieg von 1864 verlor er Schleswig, Holstein und Lauenburg.
9) C. X., König (1912-47), * Charlottenlund (heute zu Kopenhagen) 26. 9. 1870, ✝ Kopenhagen 20. 4. 1947, Enkel von 8). Unter seiner Regierung wurde die demokrat. Verf. von 1915 durchgesetzt und Nordschleswig 1920 dem dän. Staat eingegliedert. Während der dt. Besetzung (1940-45) war seine mutige Haltung Symbol des dän. Freiheitswillens.
Halberstadt:
10) C. d. J., aus dem Haus Braunschweig-Wolfenbüttel, Administrator des Bistums Halberstadt (seit 1616), * Gröningen 20. 9. 1599, ✝ Wolfenbüttel 16. 6. 1626; der »tolle C.« gen., kämpfte im Dreißigjährigen Krieg auf prot. Seite, wurde von Tilly bei Höchst (1622) und Stadtlohn (1623) geschlagen.
Mainz:
11) C. I. (C. von Buch), Erzbischof (1165-83), * um 1130, ✝ Tusculum (heute Frascati) 25. 8. 1183; war Staatsmann und Heerführer Kaiser Friedrichs I. Barbarossa; er besiegte die Römer 1167 bei Tusculum und schloss 1177 einen Frieden zw. Kaiser und Papst.
Sachsen:
12) C. II., Kurfürst (1591-1611), * Dresden 23. 9. 1583, ✝ ebd. 23. 7. 1611; kehrte zum strengen Luthertum zurück, unterstützte dennoch gegen die Landesinteressen die kaiserl. Politik.
Schleswig-Holstein:
13) C. August, Herzog (seit 1814), Haupt der Augustenburger Linie des oldenburg. Hauses, * Kopenhagen 19. 7. 1798, ✝ Primkenau (heute Przemków, Wwschaft Legnica) 11. 3. 1869; verfocht gegenüber Dänemark seine Erbansprüche auf Schleswig-Holstein; nach dem 1. Dt.-Dän. Krieg (1848-50) musste er 1852 seine Stammgüter in Schleswig an Dänemark abtreten.