Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Cholera
Cholera[k-, grch.] die (C. asiatica, C. epidemica), epidemisch und endemisch auftretende, meist schwere, hochakute Infektionskrankheit, für die Meldepflicht besteht. Erreger ist Vibrio cholerae (»Kommabazillus«), das sich v. a. im Dünndarm vermehrt und mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Einzige Infektionsquelle ist der Mensch (Kranke und Ausscheider), die Übertragung vollzieht sich v. a. durch Aufnahme der Erreger über verunreinigtes Trinkwasser oder infizierte Nahrung. Nach einer Inkubationszeit von 1 bis 5 Tagen kommt es durch die beim Zerfall der Erreger im Darm frei werdenden Giftstoffe (Endotoxine) zu Leibschmerzen sowie zu bedrohl. Durchfällen (»Reiswasserstühle«). Der starke Flüssigkeitsverlust (bis zu 15 l je Tag) führt zu rascher Austrocknung des Körpers und zum Kreislaufzusammenbruch (Sterblichkeitsrate 20-70 %). Daneben gibt es leichte oder symptomlose Infektionen, die bei Epidemien die Mehrzahl der Fälle ausmachen.
Behandlung: Chemotherapie mit Sulfonamiden und Breitbandantibiotika; entscheidend für den Behandlungserfolg ist rechtzeitiger und ausreichender Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten. - Der Vorbeugung dienen eine einwandfreie Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Zur individuellen Prophylaxe steht eine aktive Impfung mit abgetöteten Erregern zur Verfügung.
Über die C. des Geflügels Geflügelkrankheiten.
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