Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Chlor
Chlor[k-; grch. chlōrós »gelbgrün«], das, chem. Symbol Cl, ein Halogen, chem. Element aus der 7. Hauptgruppe des Periodensystems. Ordnungszahl 17, relative Atommasse 35,453, Dichte 3,214 g/l (0 ºC), Siedepunkt —34,06 ºC, Erstarrungspunkt —100,98 ºC. - C. ist unter Normalbedingungen ein grüngelbes Gas (Cl2) von stechendem Geruch; es kommt druckverflüssigt in Stahlflaschen in den Handel. Eingeatmet reizt es schon in großer Verdünnung heftig die Atmungsorgane. Seine Lösung in Wasser, das C.-Wasser, geht bei Lichteinwirkung unter Sauerstoffentwicklung in wässrige Salzsäure und hypochlorige Säure (HClO) über; der entstehende Sauerstoff kann sich mit Farbstoffen zu farblosen Oxiden verbinden; hierauf beruht die Bleichwirkung von Chlor. Ein Gemenge von Wasserstoff und C. (C.-Knallgas) verbindet sich in Sonnen- oder Magnesiumlicht unter heftiger Explosion zu C.-Wasserstoff (HCl). Ferner werden durch C. Bakterien getötet; dies wird bei der Entkeimung z. B. von Wasser oder zur Desinfektion angewandt. C. gehört nach Fluor zu den reaktionsfähigsten Elementen. Es kommt in der Natur niemals frei vor, in großer Menge aber an Metalle gebunden. Technisch wird C. durch Elektrolyse aus Natrium- oder Kaliumchlorid gewonnen. C. dient zur Herstellung von organ. C.-Verbindungen wie PVC und PCB sowie Salzsäure, C.-Kalk, Bleichflüssigkeiten und Chloraten.
Verbindungen: C.-Wasserstoff in wässriger Lösung, die Salzsäure; ihre Salze heißen Chloride. - Ammoniumchlorid, der Salmiak. - C.-Dioxid, ClO2, rotgelbes, sehr explosibles Gas oder rote Kristalle, entsteht aus konzentrierter Schwefelsäure und Kaliumchlorat; Bleich- und Desinfektionsmittel. - Kaliumchlorid, als Mineral Sylvin genannt, KCl, Düngemittel. - Calciumchlorid, Calcium. - Natriumchlorid, das Kochsalz. - C.-Säure, HClO3 tritt nur in Form ihrer Salze, der Chlorate, auf; entsteht aus Bariumchlorat und Schwefelsäure. Ihr wichtigstes Salz ist das Kaliumchlorat (Kalium). - Silberchlorid, AgCl, entsteht aus Silbersalzlösungen durch Salzsäure als weißer, in verdünnten Säuren unlösl. Niederschlag. Durch Lichteinwirkung färbt es sich infolge Bildung metall. Silbers schwarzgrau; daher in der Fotografie verwendet.
Chlor[k-; grch. chlōrós »gelbgrün«], das, chem. Symbol Cl, ein Halogen, chem. Element aus der 7. Hauptgruppe des Periodensystems. Ordnungszahl 17, relative Atommasse 35,453, Dichte 3,214 g/l (0 ºC), Siedepunkt —34,06 ºC, Erstarrungspunkt —100,98 ºC. - C. ist unter Normalbedingungen ein grüngelbes Gas (Cl2) von stechendem Geruch; es kommt druckverflüssigt in Stahlflaschen in den Handel. Eingeatmet reizt es schon in großer Verdünnung heftig die Atmungsorgane. Seine Lösung in Wasser, das C.-Wasser, geht bei Lichteinwirkung unter Sauerstoffentwicklung in wässrige Salzsäure und hypochlorige Säure (HClO) über; der entstehende Sauerstoff kann sich mit Farbstoffen zu farblosen Oxiden verbinden; hierauf beruht die Bleichwirkung von Chlor. Ein Gemenge von Wasserstoff und C. (C.-Knallgas) verbindet sich in Sonnen- oder Magnesiumlicht unter heftiger Explosion zu C.-Wasserstoff (HCl). Ferner werden durch C. Bakterien getötet; dies wird bei der Entkeimung z. B. von Wasser oder zur Desinfektion angewandt. C. gehört nach Fluor zu den reaktionsfähigsten Elementen. Es kommt in der Natur niemals frei vor, in großer Menge aber an Metalle gebunden. Technisch wird C. durch Elektrolyse aus Natrium- oder Kaliumchlorid gewonnen. C. dient zur Herstellung von organ. C.-Verbindungen wie PVC und PCB sowie Salzsäure, C.-Kalk, Bleichflüssigkeiten und Chloraten.
Verbindungen: C.-Wasserstoff in wässriger Lösung, die Salzsäure; ihre Salze heißen Chloride. - Ammoniumchlorid, der Salmiak. - C.-Dioxid, ClO2, rotgelbes, sehr explosibles Gas oder rote Kristalle, entsteht aus konzentrierter Schwefelsäure und Kaliumchlorat; Bleich- und Desinfektionsmittel. - Kaliumchlorid, als Mineral Sylvin genannt, KCl, Düngemittel. - Calciumchlorid, Calcium. - Natriumchlorid, das Kochsalz. - C.-Säure, HClO3 tritt nur in Form ihrer Salze, der Chlorate, auf; entsteht aus Bariumchlorat und Schwefelsäure. Ihr wichtigstes Salz ist das Kaliumchlorat (Kalium). - Silberchlorid, AgCl, entsteht aus Silbersalzlösungen durch Salzsäure als weißer, in verdünnten Säuren unlösl. Niederschlag. Durch Lichteinwirkung färbt es sich infolge Bildung metall. Silbers schwarzgrau; daher in der Fotografie verwendet.