Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Chicago
Chicago[ʃɪ'kɑ:gəʊ], drittgrößte Stadt der USA (nach New York und Los Angeles), in Illinois, am SW-Ufer des Michigansees, 179 m ü. M.; 2,768 Mio. Ew. (städt. Agglomeration 8,46 Mio. Ew.); mehrere Univ., Atomforschungszentrum, TH, Museen, Planetarium, Bibliotheken, wiss. Institute u. a. Bildungseinrichtungen, Theater, Oper, Symphonieorchester, zoolog. Garten. C. ist eines der größten Handelszentren der Welt, der größte Getreidemarkt der USA und hat einen der größten Binnenhäfen der Erde, der durch den Anschluss an den St.-Lorenz-Seeweg auch Seehafen wurde; der Flughafen O'Hare ist der am stärksten frequentierte der Erde; U-Bahn (seit 1943). Landmaschinenbau, Elektronik-, Konsumgüter-, Leichtindustrie; die Viehhöfe und Schlachthäuser wurden bis 1971 größtenteils geschlossen. Die seit den 70er-Jahren anhaltende »Stahlkrise« hat die Wirtschaftslage der Stadt stark beeinträchtigt.- Das Stadtbild wurde seit Ende des 19. Jh. von Vertretern der modernen Architektur geprägt (L. Mies van der Rohe u. a.); 1884/85 Bau des ersten Hochhauses (in Stahlskelettbauweise), nach dem zweiten Weltkrieg Bau des ersten Wolkenkratzers (Prudential Building, 183 m hoch), 1964/65 entstand Marina City in Gestalt von zwei 179 m hohen zylinderförmigen Stahlbetontürmen; das John Hancock Center (mit 100 Stockwerken 337 m hoch) wird von dem Gebäude des Warenhauskonzerns Sears, Roebuck & Co. (»Sears Tower«, von SOM, 1969-74), eines der höchsten Gebäude der Erde (443 m, 110 Stockwerke) überragt.- C., 1803 gegr., wurde 1837 Stadt. Am 8./9. 10. 1871 brannte es zum größten Teil ab, entwickelte sich aber trotzdem rasch zur bedeutendsten Stadt des »Mittleren Westens« der USA; der alte Ziegelsteinwasserturm, der den Brand überdauerte, gehört zu den markantesten Gebäuden der Stadt. 1893 und 1933/34 fanden in C. Weltausstellungen statt.
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