Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Cervantes Saavedra
Cervantes Saavedra[θɛr'βantes saa'βeȓra], Miguel de, span. Dichter, getauft Alcalá de Henares 9. 10. 1547, ✝ Madrid 23. 4. 1616; nahm 1571 an der Seeschlacht von Lepanto gegen die Türken teil; wurde 1575 von alger. Piraten gefangen genommen und war fünf Jahre Sklave in Algier, dann u. a. 1587-93 Proviantkommissar für die Flotte in Andalusien. Sein Hauptwerk, der als Satire auf die zeitgenöss. Ritterromane angelegte Roman »Der sinnreiche Junker Don Quijote von der Mancha« (2 Tle., 1605-15), wurde eines der bekanntesten Werke der Weltliteratur. Vollendete Kunstwerke durch Natürlichkeit der Darstellung und sittl. Ernst sind auch seine Novellen (»Exemplarische Novellen«, 1613). In seinen Werken verbindet sich der Formensinn der Renaissance mit den Überlieferungen der farbenreichen, lebensnahen, im Religiös-Sittlichen wurzelnden span. Dichtung zu einer Verkörperung span. Nationalgeistes (»Numancia«, Dr., entstanden um 1585, gedruckt 1784; Schäferroman »Galathea«, 1585; »Die Reise zum Parnaß«, ep. Ged., 1614; »Zwischenspiele« 1615; »Die Leiden des Persiles und der Sigismunda«, fantast. Abenteuerroman, hg. 1617).
Literatur:
Canavaggio, J.: C. Biographie. A. d. Frz. Zürich u. a. 1989.
Selig, K.-L.: Studies on C. Kassel 1993.
Egido, A.: C. y las puertas del sueño. Barcelona 1994.
Schmauser, C.: Die »Novelas ejemplares« von C. Wahrnehmung u. Perspektive in der span. Novellistik der Frühen Neuzeit. Tübingen 1996.
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