Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Caravaggio
Caravaggio[kara'vaddʒo], Michelangelo da, eigtl. Merisi, italien. Maler, * Caravaggio (bei Bergamo) 28. 9. 1571, ✝ Porto Ercole (bei Civitavecchia) 18. 7. 1610; seit etwa 1592 in Rom, seit 1606 in Neapel, auf Malta und in Sizilien tätig. Die naturnahe Sachlichkeit, mit der C. seine Modelle malte, brach mit der Stilüberlieferung des Manierismus und wurde Vorbild für einen in der gesamten Barockmalerei verbreiteten Typus des Genrebildes (z. B. Halbfigurenbilder mit stilllebenhaftem Beiwerk). Die von ihm entwickelte Hell-Dunkel-Malerei begründete einen neuen Stil (Caravaggismus) mit starkem Einfluss u. a. auf Rubens, Rembrandt, Velázquez.
Werke: Bacchus (um 1595; Florenz, Uffizien); Die Bekehrung des Saulus und Kreuzigung Petri (1600/1601; beide Rom, Santa Maria del Popolo); Bilder aus dem Leben des hl. Matthäus (1602; Rom, San Luigi dei Francesi); Amor als Sieger (1902; Berlin Gemäldegalerie); Madonna dei Palafrenieri (um 1604/05; Rom, Galleria Borghese); Tod Mariä (um 1605/05; Paris, Louvre); Die Gefangennahme Christi (vor 1606; Dublin, Nationalgalerie); Rosenkranz-Madonna (um 1606/1607; Wien, Kunsthistor. Museum).
Literatur:
Brehm, M. F.: Der Fall C. Eine Rezeptionsgeschichte. Frankfurt am Main u. a. 1992.
Longhi, R.: C. A. d. Italien. Dresden u. a. 21993.
Peter, C.: Gespräche mit Bildern. C. in Rom. Münster u. a. 1994.
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Ansicht: Caravaggio