Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Camus
Camus[ka'my],
1) Albert, frz. Schriftsteller und Philosoph, * Mondovi (heute Deraan, bei Annaba, Algerien) 7. 11. 1913, ✝ (Autounfall) bei Villeblevin (Dép. Yonne) 4. 1. 1960; Mitgründer der Ztschr. »Combat« der frz. Widerstandsbewegung. C. empfand die Notwendigkeit einer Revolte gegen Despotismus, Gewaltanwendung, überhaupt gegen die »Absurdität« der menschl. Situation; dazu kam der Gedanke der menschl. Solidarität, die der Einzelne im Kampf für ein besseres Dasein erfährt. Die doktrinäre Strenge des Existenzialismus Sartres lehnte er ab; sein Werk umfasst u. a. Romane (»Der Fremde«, 1942; »Die Pest«, 1947; »Der Fall«, 1956; »Der glückliche Tod«, hg. 1971; »Der erste Mensch«, autobiograph. Romanfragment, hg. 1994), philosoph. Essays (»Der Mythos von Sisyphos«, 1942; »Der Mensch in der Revolte«, 1951), Theaterstücke (»Caligula«, 1942; »Der Belagerungszustand«, 1948; »Die Besessenen«, 1959) und Tagebücher (»Carnets«, 3 Bde., hg. 1962-89). C. erhielt 1957 den Nobelpreis für Literatur.
Literatur:
Sändig, B.: A. C. Eine Einführung in Leben u. Werk. Leipzig 31992.
Lebesque, M.: A. C. A. d. Frz. Reinbek 200.-201. Tsd. 1995.
Sändig, B.: A. C. Reinbek 1995.
2) Marcel, frz. Filmregisseur, * Chappes (Dép. Ardennes) 21. 4. 1912, ✝ Paris 13. 1. 1982; wurde berühmt durch seinen im Armenviertel von Rio de Janeiro spielenden Film »Orfeu negro« (1959).
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