Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Cambrai
Cambrai [kam'brɛ], Stadt im frz. Dép. Nord, an der Schelde, 34 200 Ew.; Textil-, Metallind., Ölgewinnung, Seifenherstellung.- Das galloröm. Cameracum war seit dem 4. Jh. Hauptort der kelt. Nervier, wurde 445 fränkisch und kam im 9. Jh. zum Ostfränk. Reich, 1677/78 zu Frankreich.
Die Liga von C., 1508 zw. Kaiser Maximilian I. und Ludwig XII. von Frankreich geschlossen, durch den Beitritt v. a. des Papstes, Spaniens und Englands zur Koalition erweitert, verfolgte das Ziel, den italien. Festlandbesitz Venedigs zu erobern und aufzuteilen. - Im Frieden von C. (1529) zw. Kaiser Karl V. und König Franz I. von Frankreich, ausgehandelt durch Luise von Savoyen (Damenfrieden), verzichtete die frz. Krone neben der Lehnshoheit über Flandern und Artois auf alle Ansprüche in Italien, erhielt aber das Herzogtum Burgund zurück.
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