Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Calderón de la Barca
Calderọ́n de la Bạrca,Pedro, span. Dramatiker, * Madrid 17. 1. 1600, ✝ ebd. 25. 5. 1681; wurde 1635 Hofdramatiker, 1651 Geistlicher, 1663 Hofkaplan; befreundet mit Lope de Vega, neben diesem der bedeutendste span. Dramatiker des sog. goldenen Zeitalters. Erhalten sind rd. 120 Dramen (Comedias), 80 Autos sacramentales (»Das große Welttheater«, entstanden zw. 1633 und 1636, gedruckt 1675) und eine Reihe kleinerer Werke (Entremeses u. a.); entwickelte aus der Comedia auch die opernhafte Zarzuela. Die Comedias werden meist thematisch unterschieden: religiöse Dramen (»Die Andacht zum Kreuz«, 1636; »Der standhafte Prinz«, 1636), philosoph. Dramen (»Das Leben ein Traum«, 1636), Ehre- und Eifersuchtsdramen (»Der Arzt seiner Ehre«, 1637), Mantel- und Degenstücke, Intrigenkomödien (»Dame Kobold«, entstanden um 1629, gedruckt 1636), Dramen aus der span. Geschichte (»Der Richter von Zalamea«, entstanden 1642, gedruckt 1651) und mytholog. Dramen (»Die Tochter der Luft«, 1664). C. de la B.s Schauspiele verbinden kath. Glaubensernst mit nat. Bewusstsein, einen überspitzten Ehrbegriff mit Freude am Spiel und am Wunderbaren; Wirklichkeitsnähe wechselt ab mit gleichnishafter Auffassung alles Irdischen. Im 18. Jh. nahezu vergessen, wurde er von Goethe und v. a. von der dt. Romantik wieder entdeckt.
Literatur:
Egido, A.: El gran teatro de Calderón. Kassel 1995.
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