Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
byzantinische Musik
byzantinische Musik,umfasst die weltl. höfische Musik und die byzantin. Kirchenmusik. Von der weltl. Musik ist außer einigen Begrüßungs- und Glückwunschgesängen nichts bekannt: Vokalmusik mit instrumentaler Begleitung erklang beim Hofzeremoniell. Erhalten sind einige Akklamationen zu Ehren der Kaiser. Die Orgel war als weltl. Instrument das Symbol des Kaisers, des Stellvertreters Christi auf Erden. Die streng vokale, aus der altchristl. Musik hervorgegangene Kirchenmusik ist in Handschriften seit dem 10. Jh. überliefert. Wichtige Hymnendichter waren der Melode Romanos (✝ kurz nach 555), Andreas von Kreta (7./8. Jh.), Johannes von Damaskus (8. Jh.), Kosmas von Jerusalem (8. Jh.) und Theodoros Studites (* 759, ✝ 826). Die b. M. übte etwa bis zur Jt.wende großen Einfluss auf die Kultur des Ostens und des Westens aus. So haben die Südslawen und Russen bei ihrer Christianisierung im 9. bzw. 10. Jh. auch die byzantin. Gesänge übernommen, die ins Kirchenslawische übersetzt wurden. Von Byzanz hat der Westen die Lehre von den 12 Tonarten und die Choralnotation übernommen.
Literatur:
Wellesz, E.: Die Musik der Byzantin. Kirche. Köln 1959.
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