Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
bulgarische Literatur.
bulgarische Literatur.Das altbulgar. Schrifttum begann mit der Tätigkeit der Slawenapostel Kyrillos und Methodios und hatte seine Blütezeit unter Zar Simeon (893-927); es wurde zur Grundlage der älteren Literatur der Russen und Serben. Eine neubulgar. Literatur entwickelte sich bes. vor der polit. Befreiung etwa 1860-78 (Petko Slaweikow, C. Botew, L. Karawelow). Nach der Befreiung von türk. Fremdherrschaft überwog eine vom patriot. Pathos getragene Literatur unter Führung von I. Wasow. Gegenströmungen pflegten die Satire (A. Konstantinow) und die Pflege der Form (v. a. die Symbolisten Pentscho Slawejkow, P. Jaworow, N. Liliew). Nach dem Ersten Weltkrieg machte sich in der Lyrik und der erzählenden Dichtung eine Wendung zum Realismus (Elin Pelin u. a.) bemerkbar; die soziale und kulturelle Entwicklung des Landes wurde bes. berücksichtigt. Seit dem Zweiten Weltkrieg wurde der »sozialist. Realismus« mehr und mehr übernommen. Bed. Autoren sind u. a. D. Dimow und D. Talew. Zu einer Auflockerung kam es nach dem 20. Kongress der KPdSU (1956), spürbar zuerst in der Lyrik (P. Penew, Elissaweta Bagrjana, L. Lewtschew) und im Epigramm (R. Ralin). Die erzähler. Kleinform pflegen bes. J. Raditschkow und N. Chaitow, das Drama bes. O. Wassilew, T. Genow, G. Dschagorow, W. Petrow und I. Radoew, den Roman P. Weschinow, E. Stanew. Auf dem VI. Kongress des Bulgar. Schriftstellerverbandes im März 1989 setzte eine scharfe Kritik am sozialist. Realismus ein. Nach der Wende profilieren sich v. a. jüngere Schriftsteller, so als Erzähler u. a. W. Paskow, als Lyriker I. Kulekow, B. Lambowski und Mirella Iwanowna Sarewa.
▣ Literatur:
Moser, Ch. A.: A history of Bulgarian literature 865-1944. Den Haag 1972.
⃟ A biobibliographical handbook of Bulgarian authors, hg. v. K. L. Black. A. d. Bulgar. Columbus, Oh., 1981.
⃟ Literatur Bulgariens 1944 bis 1980. Einzeldarstellungen, hg. v. T. Shetschew u. a. A. d. Bulgar. Berlin-Ost 1981.
⃟ Südosteurop. Popularliteratur im 19. u. 20. Jh., hg. v. K. Roth. München 1993.
bulgarische Literatur.Das altbulgar. Schrifttum begann mit der Tätigkeit der Slawenapostel Kyrillos und Methodios und hatte seine Blütezeit unter Zar Simeon (893-927); es wurde zur Grundlage der älteren Literatur der Russen und Serben. Eine neubulgar. Literatur entwickelte sich bes. vor der polit. Befreiung etwa 1860-78 (Petko Slaweikow, C. Botew, L. Karawelow). Nach der Befreiung von türk. Fremdherrschaft überwog eine vom patriot. Pathos getragene Literatur unter Führung von I. Wasow. Gegenströmungen pflegten die Satire (A. Konstantinow) und die Pflege der Form (v. a. die Symbolisten Pentscho Slawejkow, P. Jaworow, N. Liliew). Nach dem Ersten Weltkrieg machte sich in der Lyrik und der erzählenden Dichtung eine Wendung zum Realismus (Elin Pelin u. a.) bemerkbar; die soziale und kulturelle Entwicklung des Landes wurde bes. berücksichtigt. Seit dem Zweiten Weltkrieg wurde der »sozialist. Realismus« mehr und mehr übernommen. Bed. Autoren sind u. a. D. Dimow und D. Talew. Zu einer Auflockerung kam es nach dem 20. Kongress der KPdSU (1956), spürbar zuerst in der Lyrik (P. Penew, Elissaweta Bagrjana, L. Lewtschew) und im Epigramm (R. Ralin). Die erzähler. Kleinform pflegen bes. J. Raditschkow und N. Chaitow, das Drama bes. O. Wassilew, T. Genow, G. Dschagorow, W. Petrow und I. Radoew, den Roman P. Weschinow, E. Stanew. Auf dem VI. Kongress des Bulgar. Schriftstellerverbandes im März 1989 setzte eine scharfe Kritik am sozialist. Realismus ein. Nach der Wende profilieren sich v. a. jüngere Schriftsteller, so als Erzähler u. a. W. Paskow, als Lyriker I. Kulekow, B. Lambowski und Mirella Iwanowna Sarewa.
▣ Literatur:
Moser, Ch. A.: A history of Bulgarian literature 865-1944. Den Haag 1972.
⃟ A biobibliographical handbook of Bulgarian authors, hg. v. K. L. Black. A. d. Bulgar. Columbus, Oh., 1981.
⃟ Literatur Bulgariens 1944 bis 1980. Einzeldarstellungen, hg. v. T. Shetschew u. a. A. d. Bulgar. Berlin-Ost 1981.
⃟ Südosteurop. Popularliteratur im 19. u. 20. Jh., hg. v. K. Roth. München 1993.