Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
babylonische Kunst.
babylonische Kunst.Erste monumentale Tempelanlagen gehen auf den Anfang des 3. Jt. v. Chr. zurück (Uruk). Manche Tempel wurden auf Terrassen errichtet, die allmählich bis zur Form der Zikkurat erhöht wurden, des später für Babylonien typ. Tempelturms. Eine spätere Form des Tempelbaus war die Anordnung von Cella und Nebenräumen um einen Hof. Nach festen architekton. Gesetzen wurden sonst nur Befestigungen und Paläste angelegt, alle mit einem System von Höfen und je nach Verwendung versch. gestalteten Gebäudeteilen. Weltberühmt waren die Hängenden Gärten. Auch die Anlage der Prozessionsstraße in Babylon durch Nebukadnezar II. ist eine großartige städtebaul. Leistung. Tempel und Paläste waren oft mit Wandmalereien geschmückt, die aber nur in Spuren erhalten sind (z. B. in Mari). Nach 1600 v. Chr. wurden die Wandflächen mit farbig glasierten Ziegeln verkleidet, die Fabelwesen und pflanzl. Motive in leuchtenden Farben darstellen (Ischtartor, Thronsaal Nebukadnezars II., Prozessionsstraße in Babylon). Bei den Werken der Plastik kam es nicht zu der Monumentalität wie in Assyrien. Kleine, gut proportionierte Tierfiguren, Statuetten von Betern wurden seit dem Anfang des 3. Jt. v. Chr. geschaffen. Der Höhepunkt plast. Gestaltung wurde in altbabylon. Zeit (etwa 1950-1530 v. Chr.) erreicht (»Hammurapi-Kopf«, Paris, Louvre), danach fehlen Werke der Plastik fast völlig. Von besonderer Bedeutung ist die Reliefkunst (auf Grenzsteinen, Stelen, Weihplatten), in deren besten Werken in realist. Schilderung mehrere dargestellte Handlungen, v. a. aus Schlachten, durch die einheitl. Landschaft zu einem Gesamtbild vereinigt sind (Siegesstele des Königs Naramsin von Akkade, um 2300 v. Chr.); Friese von Tieren und Menschen in Muschelkalk oder Ton waren als Gebäudeschmuck bes. in der Frühzeit gebräuchlich. Innerhalb der Steinschneidekunst kommt dem Rollsiegel (Siegel) eine besondere Funktion zu: Seit Ausgang des 4. Jt. v. Chr. bis in neubabylon. Zeit benutzt, lässt sich an seinen Darstellungen der Stilwandel der Kunst in Babylonien deutlich ablesen. Die b. K. wirkte schon früh nach außen hin, so auf die ägypt. (bereits Anfang des 3. Jt.), syr., kleinasiat., assyr. Kunst.
babylonische Kunst.Erste monumentale Tempelanlagen gehen auf den Anfang des 3. Jt. v. Chr. zurück (Uruk). Manche Tempel wurden auf Terrassen errichtet, die allmählich bis zur Form der Zikkurat erhöht wurden, des später für Babylonien typ. Tempelturms. Eine spätere Form des Tempelbaus war die Anordnung von Cella und Nebenräumen um einen Hof. Nach festen architekton. Gesetzen wurden sonst nur Befestigungen und Paläste angelegt, alle mit einem System von Höfen und je nach Verwendung versch. gestalteten Gebäudeteilen. Weltberühmt waren die Hängenden Gärten. Auch die Anlage der Prozessionsstraße in Babylon durch Nebukadnezar II. ist eine großartige städtebaul. Leistung. Tempel und Paläste waren oft mit Wandmalereien geschmückt, die aber nur in Spuren erhalten sind (z. B. in Mari). Nach 1600 v. Chr. wurden die Wandflächen mit farbig glasierten Ziegeln verkleidet, die Fabelwesen und pflanzl. Motive in leuchtenden Farben darstellen (Ischtartor, Thronsaal Nebukadnezars II., Prozessionsstraße in Babylon). Bei den Werken der Plastik kam es nicht zu der Monumentalität wie in Assyrien. Kleine, gut proportionierte Tierfiguren, Statuetten von Betern wurden seit dem Anfang des 3. Jt. v. Chr. geschaffen. Der Höhepunkt plast. Gestaltung wurde in altbabylon. Zeit (etwa 1950-1530 v. Chr.) erreicht (»Hammurapi-Kopf«, Paris, Louvre), danach fehlen Werke der Plastik fast völlig. Von besonderer Bedeutung ist die Reliefkunst (auf Grenzsteinen, Stelen, Weihplatten), in deren besten Werken in realist. Schilderung mehrere dargestellte Handlungen, v. a. aus Schlachten, durch die einheitl. Landschaft zu einem Gesamtbild vereinigt sind (Siegesstele des Königs Naramsin von Akkade, um 2300 v. Chr.); Friese von Tieren und Menschen in Muschelkalk oder Ton waren als Gebäudeschmuck bes. in der Frühzeit gebräuchlich. Innerhalb der Steinschneidekunst kommt dem Rollsiegel (Siegel) eine besondere Funktion zu: Seit Ausgang des 4. Jt. v. Chr. bis in neubabylon. Zeit benutzt, lässt sich an seinen Darstellungen der Stilwandel der Kunst in Babylonien deutlich ablesen. Die b. K. wirkte schon früh nach außen hin, so auf die ägypt. (bereits Anfang des 3. Jt.), syr., kleinasiat., assyr. Kunst.