Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
babylonische Kultur.
babylonische Kultur. Um die Wende des 4. und 3. Jt. v. Chr. legten die Sumerer die Grundlagen zur b. K., indem sie die Keilschrift und das Zahlensystem mit der Grundzahl 12 (statt 10), die Hauptgestalten des Götterglaubens und die Anfänge der Kunst schufen. - Das Recht war hoch entwickelt; die bedeutendste Gesetzessamml. ist die Hammurapis (um 1700 v. Chr.). Das babylon. Recht wurde für weite Teile Vorderasiens gültig, ebenso Keilschrift und Zahlensystem sowie die Zeitrechnung. Unter den Wissenschaften, die religiös gebunden blieben und großenteils zu mag. Zwecken angewandt wurden, traten die Medizin, die Mathematik und bes. die Astronomie hervor, zuerst als Astrologie, später als berechnende Astronomie. Die b. K. übte eine stark angleichende Kraft auf die eindringenden Fremdvölker (Akkader, westsemit. Völker) aus, wirkte über Babylonien hinaus auf große Teile Vorderasiens und überdauerte in ihren Auswirkungen den Sturz des neubabylon. Reichs. Durch die Ausgrabungen des späten 19. und des 20. Jh. ist sie in ihrem vollen Ausmaß wieder bekannt geworden.
Literatur:
Oppenheim, L.: Ancient Mesopotamia. Portrait of a dead civilization. Chicago, Ill. 41986.
Soden, W. von: Einführung in die Altorientalistik. Darmstadt 21992.
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