Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bürgerrechtsbewegung
Bürgerrechtsbewegung, die Gesamtheit der organisierten Bemühungen um Durchsetzung von Menschen- und Bürgerrechten in diktatorisch oder autoritär geführten Staaten bzw. in Ländern mit benachteiligten religiösen, nat. oder ethn. Minderheiten. Die klass. B. erstreben keinen Umsturz des jeweiligen polit. Systems, sondern die Änderung in Gesetzgebung und polit. Praxis, in Diktaturen gleichzeitig die Herstellung freiheitl. und rechtsstaatl. Verhältnisse.
Eine traditionelle B. ist das Civil Rights Movement für Rechtsgleichheit der Farbigen und Beseitigung der Rassenvorurteile in den USA. Dem Versuch, auf gerichtl. Wege die gesetzl. Diskriminierung der farbigen Minderheit zu bekämpfen (seit 1910), folgten Demonstrations- und Boykottkampagnen, um Gleichberechtigung in den Schulen und Universitäten des S der USA durchzusetzen. Protestmärsche führten zu einer Beschleunigung der Bürgerrechtsgesetzgebung, die im Juli 1964 in Kraft trat. Nach der Ermordung M. L. Kings im April 1968 kam es zur Radikalisierung und zur Abspaltung der Blackpower-Bewegung. Ein v. a. seit Anfang der 90er-Jahre vor sich gehender Umbruch in der schwarzen B. war von einem Rückgang des Einflusses traditioneller Bürgerrechtsorganisationen und einem starken Zustrom zu schwarzen Selbsthilfeorganisationen, Kirchen bzw. religiös orientierten Gruppen und lokalen Bürgerinitiativen begleitet. Der vom Führer des »Nation of Islam«, L. Farrakhan, organisierte »Million Man March« am 16. 10. 1995 in Washington (D. C.) gestaltete sich zu der bis dahin größten Demonstration schwarzer Amerikaner.
Unter dem Eindruck der sich in den 60er-Jahren radikalisierenden schwarzen B. bildete sich in dieser Zeit unter Führung des American Indian Movement auch eine indian. Protestbewegung heraus (Red Power; Vertreter u. a. Dennis Banks, * 1933). Im Rahmen einer Brown-Power-Bewegung setzten sich die Chicanos für eine Verbesserung ihrer rechtl. und sozialen Situation in den USA ein und konnten sich unter Führung von Cesar Chavez (* 1927, ✝ 1993) gewerkschaftlich organisieren.Im Widerstand gegen das staatlich verordnete Denken bildeten sich bes. seit den 1970er-Jahren in den kommunist. Staaten oppositionelle Gruppen heraus, die auch als B. oder Bürgerbewegung bezeichnet wurden.
Bürgerrechtsbewegung, die Gesamtheit der organisierten Bemühungen um Durchsetzung von Menschen- und Bürgerrechten in diktatorisch oder autoritär geführten Staaten bzw. in Ländern mit benachteiligten religiösen, nat. oder ethn. Minderheiten. Die klass. B. erstreben keinen Umsturz des jeweiligen polit. Systems, sondern die Änderung in Gesetzgebung und polit. Praxis, in Diktaturen gleichzeitig die Herstellung freiheitl. und rechtsstaatl. Verhältnisse.
Eine traditionelle B. ist das Civil Rights Movement für Rechtsgleichheit der Farbigen und Beseitigung der Rassenvorurteile in den USA. Dem Versuch, auf gerichtl. Wege die gesetzl. Diskriminierung der farbigen Minderheit zu bekämpfen (seit 1910), folgten Demonstrations- und Boykottkampagnen, um Gleichberechtigung in den Schulen und Universitäten des S der USA durchzusetzen. Protestmärsche führten zu einer Beschleunigung der Bürgerrechtsgesetzgebung, die im Juli 1964 in Kraft trat. Nach der Ermordung M. L. Kings im April 1968 kam es zur Radikalisierung und zur Abspaltung der Blackpower-Bewegung. Ein v. a. seit Anfang der 90er-Jahre vor sich gehender Umbruch in der schwarzen B. war von einem Rückgang des Einflusses traditioneller Bürgerrechtsorganisationen und einem starken Zustrom zu schwarzen Selbsthilfeorganisationen, Kirchen bzw. religiös orientierten Gruppen und lokalen Bürgerinitiativen begleitet. Der vom Führer des »Nation of Islam«, L. Farrakhan, organisierte »Million Man March« am 16. 10. 1995 in Washington (D. C.) gestaltete sich zu der bis dahin größten Demonstration schwarzer Amerikaner.
Unter dem Eindruck der sich in den 60er-Jahren radikalisierenden schwarzen B. bildete sich in dieser Zeit unter Führung des American Indian Movement auch eine indian. Protestbewegung heraus (Red Power; Vertreter u. a. Dennis Banks, * 1933). Im Rahmen einer Brown-Power-Bewegung setzten sich die Chicanos für eine Verbesserung ihrer rechtl. und sozialen Situation in den USA ein und konnten sich unter Führung von Cesar Chavez (* 1927, ✝ 1993) gewerkschaftlich organisieren.Im Widerstand gegen das staatlich verordnete Denken bildeten sich bes. seit den 1970er-Jahren in den kommunist. Staaten oppositionelle Gruppen heraus, die auch als B. oder Bürgerbewegung bezeichnet wurden.