Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Bülow
Bülow[-o], mecklenburg. Adelsgeschlecht, seit 1229 nachweisbar; bed. Vertreter:
1) Bernhard (seit 1899 Graf, seit 1905 Fürst) von, Reichskanzler, * Klein-Flottbek (heute zu Hamburg) 3. 5. 1849, ✝ Rom 28. 10. 1929; wurde 1888 Gesandter in Bukarest, 1893 Botschafter in Rom, 1897 Staatssekretär des Auswärtigen Amts, 1900 Reichskanzler. Seine Außenpolitik, die von F. v. Holstein beeinflusst war, konnte die Bildung der Entente nicht verhindern. In der inneren Politik stützte er sich seit 1907 auf den konservativ-liberalen »Bülow-Block«; als dieser an der Frage der Reichsfinanzreform zerfiel, erhielt B. im Juli 1909 seine Entlassung. Im Winter 1914/15 war er Botschafter in Rom, wo er vergeblich dem Kriegseintritt Italiens entgegenarbeitete. - Werk: Denkwürdigkeiten, 4 Bde. (1930-31).
Literatur:
Fesser, G.: Reichskanzler B. Fürst v. B. Eine Biographie. Berlin 1991.
2) Friedrich Wilhelm Graf B. von Dennewitz (seit 1814), preuß. General, * Falkenberg (Landkr. Stendal) 16. 2. 1755, ✝ Königsberg (Pr.) 25. 2. 1816; schützte in den Freiheitskriegen 1813 Berlin durch die Siege bei Großbeeren und Dennewitz vor den Franzosen. Bei Leipzig 1813 und bei Waterloo 1815 griff er entscheidend ein.
3) Hans Guido Freiherr von, Pianist und Dirigent, * Dresden 8. 1. 1830, ✝ Kairo 12. 2. 1894; heiratete 1857 Cosima Liszt, die ihn 1870 wegen R. Wagner verließ; wurde 1867 Hofkapellmeister in München, leitete 1880-85 die Meininger Hofkapelle, später die Philharmon. Konzerte in Hamburg und Berlin; setzte sich für Wagner und J. Brahms ein.
4) Vicco von, Cartoonist, Loriot.
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