Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Böhmerwald
Böhmerwald,das bayerisch-böhm. Waldgebirge, reich bewaldetes, stark abgetragenes Mittelgebirge, erstreckt sich 250 km von der Wondrebsenke im NW bis zum Hohenfurther Sattel im SO. Auf seiner ganzen Länge verläuft die Staatsgrenze der Tschech. Rep. zu Dtl., im SO zu Österreich. Der B. besteht aus kristallinen Gesteinen, v. a. aus Graniten und Gneisen. Eine Tiefenzone, die von der Quarzrippe des Pfahl durchzogen wird, trennt den N-Teil, den Oberpfälzer Wald (tschech. Česky les, meist unter 900 m) vom restl. Teil. Südwestlich längs der Donau liegt der Vordere Wald oder Bayerische Wald. Der Hintere Wald (tschech. Šumava), der eigentl. B., weist fast geschlossene Waldbedeckung auf; höchste Berge: auf tschech. Seite Kubany (1 362 m), auf dt. Seite der Große Arber (1 456 m), der Große Rachel (1 453 m) und am Dreiländereck der Plöckenstein (1 378 m). - Das Gebirge entwässert nach SW zur Donau durch Waldnaab, Schwarzach, Regen und Ilz, nach NO zur Elbe durch die Moldau. Eine gewisse Rolle spielt die Nutzholzgewinnung; die Glasindustrie ist heute vorwiegend auf den Hinteren Wald beschränkt; der Abbau von Graphit, Feldspat, Flussspat, Quarz geht zurück. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Fremdenverkehr; mehrere Naturschutzgebiete.
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Ansicht: Böhmerwald