Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Burgenland
Bụrgenland,Bundesland Österreichs, 3 966 km2, (1998) 279 700 Ew.; umfasst die Bezirke Eisenstadt-Umgebung, Güssing, Jennersdorf, Mattersburg, Neusiedl am See, Oberpullendorf und Oberwart sowie die Städte mit eigenem Statut Eisenstadt und Rust (Freistädte). Hauptstadt ist Eisenstadt. - Das B. grenzt im O an Ungarn, im S an Slowenien. Eine nur 4 km breite Einengung - westlich der ungar. Stadt Sopron - scheidet das B. in zwei Teile: Der S ist ein waldreiches Berg- und Hügelland mit Obst- und Weinbau (Günser Gebirge: Geschriebenstein 884 m ü. M.); im N erstreckt sich eine fruchtbare Ebene um den Neusiedler See, im NW grenzen Leitha und Leithagebirge (Gneisrücken, im Sonnenberg 483 m ü. M.) an Niederösterreich. Das Klima ist kontinental geprägt mit heiß-trockenen Sommern und schneearmen Wintern. Neben der zu 90,3 % deutschsprachigen Bev. gibt es ungar. (2,5 %) und kroat. (7,2 %) Minderheiten. Das B. ist vorwiegend Agrarland (Weizen, Roggen, Mais, Futterpflanzen, Zuckerrüben), bed. ist der Weinbau (u. a. in der Umgebung von Rust) und der auf die Versorgung von Wien ausgerichtete Obst- und Gemüsebau; Nahrungs- und Genussmittel-, Textil-, Schmuckstein- (Edelserpentin), Elektroindustrie, Maschinenbau, chem. Betriebe; Fremdenverkehr, v. a. am Neusiedler See. - Der Name B., seit 1920 amtlich, leitet sich von der Namensendung der ungar. Komitate Wieselburg, Ödenburg, Eisenburg her. Im 11. bis 13. Jh. kamen dt. Siedler in das zum Königreich Ungarn gehörige B.; 1919 wurde das B. Österreich zugesprochen. Der ungar. Widerspruch führte zu der nicht einwandfreien Volksabstimmung vom 14. 12. 1921, nach der Ödenburg (Sopron) mit 65 % der Stimmen an Ungarn fiel. 1938-45 war das B. zw. NÖ (Niederdonau) und Steiermark aufgeteilt; 1945 als österr. Bundesland wieder hergestellt.
Literatur:
A. Gallenberger. B. Sehenswürdigkeiten, Kunst, Kultur, Natur, bearb. v. Innsbruck 1993.
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