Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Buddha
Bụddha[Sanskrit »der Erwachte«, »der Erleuchtete«], Ehrenname des ind. Religionsstifters Siddharta Gautama (Pali: Siddhatta Gotama), * Lumbini (bei Paderia, Nepal, nahe der Grenze zu Indien) um 560 v. Chr., ✝ bei Kushinagara (heute Kasia, bei Gorakhpur) um 480 (vielleicht auch 100 Jahre später); aus dem Adelsgeschlecht der Sakja (altind. Schakja), daher auch Schakjamuni (»Einsiedler der Schakja«) genannt. Der Legende nach war B. der Sohn eines Fürsten im Vorland des nepales. Himalaja, wuchs in Luxus auf und verließ mit 29 Jahren seine Heimat, um Erlösung zu suchen. Nachdem er sieben Jahre vergeblich Erleuchtung durch Askese gesucht hatte, fand er sie unter dem Bodhi-Baum (Baum der Erkenntnis) durch Meditation, nachdem er den Versuchungen des Gottes Koma-Mara (»Verlangen und Tod«) widerstanden hatte. Zunächst entschlossen, seine Erleuchtungserfahrung für sich zu behalten, da sie alle Worte übertraf, ließ er sich vom Gott Brahma zur Verkündigung überreden. Er ging nach Benares (heute Varanasi), wo er fünf Asketen seine Lehre verkündete. Mit ihnen gründete er seinen Mönchsorden. Er durchzog lehrend und werbend N-Indien und starb nahe der Grenze zu Nepal.
Seine Predigten wurden von seinen Jüngern erst mündlich, seit dem 1. Jh. v. Chr. auch schriftlich (in der hl. Sprache Pali) überliefert. Entsprechend der ind. Auffassung, dass es kein einmaliges histor. Geschehen gibt, sondern dass sich ewig alles zyklisch wiederholt, glauben die Buddhisten, dass auch vor Gautama B. Welterleuchter erschienen sind und in Zukunft neue erscheinen werden.
Literatur:
Mitchell, R. A.: B. Prinz, Asket, Erleuchter. A. d. Amerikan. München 1993.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Buddha