Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Buchhandel
Buchhandel,Wirtschaftszweig, der sich mit Herstellung, Vervielfältigung (Produktion) und Verbreitung von Büchern, Zeitschriften, Musikalien, reproduzierten Kunstwerken, Atlanten, Landkarten, Globen, Lehrmitteln, auch Kassetten, Schallplatten, CDs und CD-ROMs befasst. Die Produktion ist Aufgabe des Verlagsbuchhandels und ggf. anderer Medienfirmen, während sich der verbreitende B., als Sortimentsbuchhandel, Internet-B., Reise- und Versand-B., werbender Buch- und Zeitschriftenhandel (Betriebsform mit Schwerpunkt im Abonnementsgeschäft), Bahnhofs-, Warenhaus- und Antiquariats-B. sowie Reste-B. dem Einzelvertrieb mit festem Ladenpreis widmet. Zw. Verlag und Sortiment vermitteln als Zwischen-B.: der Kommissions-B., das Barsortiment, der Grossobuchhandel. Ferner sind zum B. noch die Buchgemeinschaften zu zählen. - Spitzenorganisation des B. ist in Dtl. der Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V., in Österreich der »Hauptverband des Österr. B.«, Wien, in der Schweiz der »Schweizer. Buchhändler- und Verleger-Verband«, Zürich, dem die »Société des Libraires et Editeurs de la Suisse Romande«, Lausanne, und die »Vereinigung der Buchantiquare und Kupferstichhändler der Schweiz«, Genf, angeschlossen sind. - Fachblatt des dt. B. ist das »Börsenblatt für den Dt. Buchhandel«.
Geschichte: Handel mit geschriebenen Büchern gab es bereits bei den alten Ägyptern, Griechen und Römern. Vervielfältigt wurden die Werke, indem man sie gleichzeitig mehreren Schreibern diktierte, sodass bereits Auflagen bis zu 1 000 Stück zustande kamen. Im MA. wurden die Handschriften v. a. in den Klöstern hergestellt. Nach Erfindung des Buchdrucks verkauften die Drucker zunächst ihre Erzeugnisse unmittelbar an die Benutzer. Allmählich entwickelte sich aber dann in den Buchführern, die als erste Bücherreisende Märkte, Messen, Klöster aufsuchten, ein Vermittlungsglied, aus dem der neuzeitl. Sortiments-B. hervorging. Hauptumschlagsplätze der Buchproduktion wurden die Buchmessen in Frankfurt am Main und Leipzig (Buchmesse). - Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der dt. B. in Ost und West in unterschiedl. Weise.
Literatur:
Wittmann, R.: Geschichte des deutschen B. Ein Überblick. München 1991.
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