Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Buchenwald
Buchenwald,Name für Lageranlagen auf dem Ettersberg bei Weimar: 1) nat.-soz. Konzentrationslager (1937-45), von der SS auf einer Fläche von 40 ha errichtet (Name zunächst KZ Ettersberg); nach Ausbau (1942/43) mit zahlr. Außenstellen. Das größte Außenlager bei Nordhausen wurde im Okt. 1944 zum eigenständigen KZ Mittelbau Dora; ab Sept. 1944 bestand ein Frauenlager. Unter unmenschl. Bedingungen wurden insgesamt etwa 238 000 Männer und mindestens 25 000 Frauen aus über 30 Nationen (rassisch, religiös und politisch Verfolgte) inhaftiert; zu 34 000 registrierten Todesfällen kommen 9 000 namentlich nicht bekannte Tote. Am 11. 4. 1945 erreichten Truppen der 3. US-Armee B., in dem sich nach der Lagerevakuierung noch 21 000 Häftlinge befanden; die Räumung des Lagers dauerte nach der Übergabe an sowjet. Truppen (nach 1. 7. 1945) an.
2) sowjet. Speziallager Nr. 2, auf dem Gelände des früheren KZ von der SMAD als Internierungslager des NKWD/MHD am 21. 8. 1945 eröffnet; bis zur offiziellen Auflösung am 2. 4. 1950 nach amtl. russ. Quellen insgesamt 28 455 Inhaftierte (7 113 registrierte Tote).
Anfang der 50er-Jahre entstand nach fast vollständigem Abriss des Lagers eine Gedenkstätte; erweitert 1958 zur »Nat. Mahn- und Gedenkstätte B.« der DDR, 1 km vom ehem. Lager entfernt (seit 1993 Stiftung Gedenkstätten B. und Mittelbau Dora).
Literatur:
Kogon, E.: Der SS-Staat. Das System der dt. Konzentrationslager. München 311995.
Der B.-Report, hg. v. D. A. Hackett. München 1996.
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