Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Brünn
Brụ̈nn (tschech. Brno), Hptst. des Südmähr. Gebiets, mit 390 000 Ew. zweitgrößte Stadt der Tschech. Rep., am Zusammenfluss von Schwarzawa und Zwittawa; kath. Bischofssitz; Univ., TH, Militär-, tierärztl., landwirtsch. Hochschule, Museen (u. a. Mähr. Museum), mehrere Theater, Sternwarte, Planetarium. Bed. Textilind. (Leinen-, Baumwollwebereien, Jutespinnerei) und Maschinenbau, ferner Leder-, chem., elektrotechn. Ind.; internat. Maschinenbaumesse; Verkehrsknotenpunkt mit Flughafen.- Über der Stadt erhebt sich der Spielberg mit Zitadelle. In der Altstadt Dom (15. Jh., barock umgestaltet), got. und barocke Kirchen, Altes und Neues Rathaus, barocke Palais, Reste der Stadtbefestigung. - B. erhielt 1243 Stadtrecht; es verteidigte sich erfolgreich 1428 gegen die Hussiten, 1645 gegen die Schweden. Im 19. Jh. Entwicklung zur Industriestadt. Bis 1918 hatte B. eine zu 60 % dt. Bev.; 1919 sank der dt. Anteil auf rd. ein Viertel. Im Zweiten Weltkrieg erlitt B. starke Zerstörungen. Die dt. Bev. wurde ab Mai/Juni 1945 ausgewiesen (u. a. »Brünner Todesmarsch«; zw. 6 000 und 9 000 Todesopfer).
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