Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Brügge
Brụ̈gge(niederländ. Brugge, frz. Bruges), Hptst. der Prov. Westflandern, Belgien, etwa 15 km von der Küste entfernt, 116 300 überwiegend fläm. Einwohner. Der Hafen ist mit Gent, Ostende und Sluis durch Kanäle verbunden, über den 12 km langen Brügger Seekanal mit dem Vorhafen Zeebrugge an der Nordsee; Containerumschlag; Fischereihafen, Erdgasterminal; Schiffbau und -reparaturen, Motorenbau, Stahl-,, Konserven- und elektrotechn. Ind., Großmühlen, Brauereien; Betriebe für Blumen-, bes. Orchideenzucht.- Die von Kanälen durchzogene und von einem Kanalring umgebene Stadt hat ihren mittelalterl. Charakter bewahrt. Bauten: Tuchhallen (13./14. Jh.) und der 83 m hohe Belfried (13. Jh.), beides am Grote Markt, Beginenhof (im 13. Jh. begründet), got. Rathaus (1376-1420), »Gruuthuse« (15. Jh., jetzt Museum), klassizist. Justizpalast (1722-27), Dompropstei (Spätrenaissance), frühgot. Liebfrauenkirche (12./13. Jh.), Salvatorkathedrale (13. Jh.), ein Backsteinbau.- B., im 7. Jh. erwähnt, wurde 1093 Sitz der Grafen von Flandern. Im MA. war es durch seine Lage an einem später versandeten Meerbusen, dem Swin, ein Seehafen und im 14./15. Jh. eine der bedeutendsten Handelsstädte des nördl. Europa (Kontor der dt. Hanse). Mit Flandern kam es 1382 an Burgund und 1482 an die Habsburger (1556 an Spanien, 1714 an Österreich), 1794 an Frankreich, 1815 an die Niederlande, 1830/31 an Belgien; neuer Aufschwung im 20. Jahrhundert.
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